Nachweise in SysLex
Auferstehung Jesu Christi(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Auferstehung Jesu gilt als zentraler Inhalt und ereignishafter Grund des christlichen Glaubens, da durch sie die Sammlung der Jünger, ihre Verkündung und die Traditionsbildung initiiert wurden. Im Zentrum steht die Überzeugung, dass Jesus nach seinem Kreuzestod durch Gott auferweckt wurde und sich seinen Jünger als Auferstandener offenbarte. Dass dieses Geschehen als Vorwegnahme dessen zu deuten ist, was alle Menschen für sich und die Welt hoffen dürfen, wird im Glauben, der Taufe und dem Osterfest vergegenwärtigt. Freilich ist diese Botschaft nicht erst für moderne Christ*innen irritierend, sondern wurde von Beginn an als Torheit und Ärgernis aufgefasst (vgl. 1Kor 1,23), das unser Weltverständnis herausfordert und zur Auseinandersetzung mit theologischen Grundfragen ruft. Sich diesen zu stellen, ist Aufgabe einer Theologie, die zeigen kann, warum die Auferstehung eine Hoffnungsperspektive eröffnet, die für das gesamte Leben relevant ist. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Erlösung, Gerechtigkeit, Glauben, Heil, Jesus Christus, Offenbarung, Rechtfertigung, Soteriologie, Sünde, Tod Jesu Christi |
Version | 1.0 |
Befreiungstheologie(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Befreiungstheologie ist eine theologische und soziale Bewegung, genauer: eine Vielzahl von Bewegungen, die sich zunächst in den christlichen Gemeinschaften entwickelten und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bald in allen großen religiösen Traditionen Ausdruck fanden. Die „Befreiungstheologie“ ist also keine einheitliche Denkschule oder Bewegung. Vielmehr ist „Befreiungstheologie“ die Bezeichnung für eine Familie von Standpunkten, die sich um bestimmte grundlegende Lehren oder Orientierungsprinzipien gruppieren, von denen einige auch von nichtreligiösen Befreiungsbewegungen geteilt werden. Trotz ihrer Unterschiede haben die meisten Theologien der Befreiung die folgenden vier Orientierungsprinzipien gemeinsam. |
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Sachschlagwort | Gerechtigkeit, Gewalt, Politische Theologie, Rassismus, Römisch-Katholische Kirche, Solidarität, Unterdrückung |
Version | 1.0 |
Gleichheit(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Wachsende Ungleichheit ist zu einem nicht mehr zu verdrängenden sozialen, gesellschaftlichen wie politischen Phänomen geworden, deren ökonomische und soziologische Hintergründe in den globalisierten Zusammenhängen spätmoderner Gesellschaften zunehmend ins Bewusstsein treten. Dabei werden diese Debatten um Gleichheit und Gerechtigkeit durch Diversity- und Identitätsdebatten noch angeschärft, wie sie in den Kulturwissenschaften sowie in den Gender-, Migrations- und Inklusionsdiskursen vorangetrieben werden. Kann es sein, dass gerade im Bestreben Gleichheit herzustellen, Identitäten verletzt oder missachtet werden? Offensichtlich muss Gleichheit nicht allein gerechtigkeitstheoretisch, sie muss auch identitäts- und differenztheoretisch reflektiert werden.[i] Doch welche Denkkategorien bieten sich dafür an? [i] Grümme, Bernhard, Öffentliche Politische Theologie. Ein Plädoyer, Freiburg i. Br. 2023, 122–185. |
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Sachschlagwort | Gerechtigkeit, Gesellschaft, Gottebenbildlichkeit, Identität, Menschenrechte, Menschenwürde |
Version | 1.0 |
Intergeschlechtlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 15. Mai 2025 |
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Exzerpt | Varianten des Geschlechtlichen, die nicht auf binäre Pole reduziert sind, gehören zur anatomischen und physiologischen Vielfalt menschlicher Körper. Geschlechtsorgane oder -merkmale können mehrdeutig sein und spiegeln nicht zwangsläufig die Kategorien von Weiblichkeit oder Männlichkeit wider. Dies sollte weder medizinisch, psychologisch noch ethisch als Problem betrachtet werden, wird jedoch häufig in Verbindung mit religiösen Annahmen so interpretiert. Der Artikel beleuchtet insbesondere systematisch-theologische Perspektiven und thematisiert an verschiedenen Stellen ein Denken von Andersheit, das durch den Gottesbegriff und ein pluralitätsorientiertes Schöpfungsverständnis angestoßen wird. Dies hat konstruktive und anerkennungsrelevante Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir Gesellschaft, Zukunft, Sozialität und den Körper verhandeln. Das transformative Potenzial dieser theologischen Sichtweise auf die Realität ist auch für das Thema Intergeschlechtlichkeit von Bedeutung. Was bereits in der feministischen und queer-theologischen Diskussion aufgezeigt wurde – nämlich die Vielfalt des Geschlechtsdenkens innerhalb des Christentums – kann auf ein ethisches Anliegen bezogen werden. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Anerkennung, Ethik, Gerechtigkeit, Geschlecht, Gewalt, Kindheit, Konsens, Medizinethik |
Version | 1.0 |
Mensch (ethisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Theologische Anthropologie markiert eine Schnittstelle zwischen Dogmatik und Ethik. Als Disziplin, die sich auch selbst so bezeichnet, ist sie eine relativ junge Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Bereits die biblischen Texte stecken jedoch voller impliziter Anthropologie. Neuere Entwürfe thematisieren neben Menschenwürde und Menschenrechten vor allem die Körperlichkeit des Menschen. Fragen nach dem sozialen Leben und der Verantwortung des Menschen und solche nach dem Umgang mit Diversität, Fragmentarität und Vulnerabilität rücken in den Mittelpunkt. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Freiheit, Gender, Gerechtigkeit, Intersektionalität, Mensch, Menschenrechte, Sexualität, Teilhabe, Tier, Vielfalt, Vulnerabilität, Würde |
Version | 1.0 |
Rechtfertigung(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Der Begriff der Rechtfertigung ist ein Zentralbegriff evangelischer Theologie. In seinem theologischen Sinn unterscheidet er sich grundlegend vom außertheologischen Sprachgebrauch. Im alltagssprachlichen Verständnis wird von Rechtfertigung gesprochen, wenn Menschen sich für ein bestimmtes Verhalten oder eine Handlung vor einer anderen Instanz rechtfertigen bzw. verantworten. Theologisch bezieht sich Rechtfertigung auf das Verhältnis des Menschen zu Gott und bezeichnet ein Handeln Gottes, durch das Gott dem Menschen von der Ungerechtigkeit seiner Sünde befreit und ihm Gerechtigkeit zuerkennt. Die Fragen, wie Gott den Menschen rechtfertigt, inwiefern es sich bei der Rechtfertigung um einen Akt der göttlichen Gnade handelt, ob und in welcher Weise der Mensch zu seiner Rechtfertigung beitragen kann und worin das Heilsame der Gerechtigkeit besteht, sind in der theologischen Diskussion seit der Antike Gegenstand theologischer Reflexion und Debatten. |
Sachschlagwort | Erlösung, Gerechtigkeit, Heil, Jesus Christus, Schuld, Soteriologie, Sünde, Vergebung |
Version | 1.0 |
Theodizee(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Dieser Artikel bietet eine Einführung in das Theodizeeproblem und die Versuche seiner argumentativen Bewältigung. Dazu werden wirkmächtige religionsphilosophische und theologische Konzepte sowie deren Kritik besprochen. Die Analyse führt schließlich zum Plädoyer für eine leidsensible Theologie, die die Theodizeefrage bewusst offenhält. |
Sachschlagwort | Allmacht, Allwissenheit, Böses, Gerechtigkeit, Gotteslehre, Leid, Liebe, Macht, Übel |
Version | 1.0 |
Tiere/ Mitwelt(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Beziehung zwischen Tier, Mitwelt und Mensch ist durch gegenseitige Abhängigkeit charakterisiert. Doch seit etwa dem 19. Jh. führt die technisch-industrielle Entwicklung zu umfangreicher Ausbeutung von Tier und Mitwelt durch den Menschen. Der christlichen Theologie ist angesichts der zerstörerischen Gewalt des Menschen aufgegeben, darüber zu reflektieren, welcher Umgang mit Tier und Mitwelt wahrhaft christlich wäre. Diese Frage betrifft unmittelbar Tier und Mitwelt, mittelbar aber auch zukünftige Menschen, die unter Klimawandel und Artensterben massiv leiden werden. |
Sachschlagwort | Artensterben, dominium terrae, Fleisch, Gerechtigkeit, Geschöpf, Klima, Klimawandel, Kreuzestod, Mensch, Mitwelt, Nächstenliebe, Rechte der Natur, Schöpfer, Tier, Tierethik, Würde |
Version | 1.0 |
Transgeschlechtlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Mit dem Begriff Transgeschlechtlichkeit oder Transgender wird von Betroffenen das als persönlich zentral beschriebenes Erleben von Inkongruenz zu Sinnbestimmungen des Geschlechtlichen beschrieben, die von aussen vorgenommen werden und von bestimmten Geschlechtsmerkmalen auf erlebte Geschlechtlichkeit schliessen. Für Personen aus dem Spektrum Trans ist das Einnehmen der geschlechtlichen Positionen, die dem inneren Erleben entspricht, eine Frage des Lebens überhaupt. Transgeschlechtlichkeit ist daher einerseits zunehmend in einen theologischen Konsensbereich über die Vielgestaltigkeit der Erlebensgrundlagen und Ausdrücke von Persönlichkeit auf der Basis von Körperlichkeit gerückt. Andererseits findet in der Gesellschaft und animiert durch autoritative und rechtspopulistische Politikstile zunehmend eine Verknüpfung von Transgeschlechtlichkeit mit Debatten statt, die an der ethischen und politischen Berücksichtigungsfähigkeit nicht-binärer Körperdarstellungen zweifeln oder diese vehement zurückweisen, auch mit biblischen Begründungsversuchen. Der Artikel orientiert Debatten um Geschlecht, Transgeschlechtlichkeit und queer theology und diskutiert die systematisch-theologische Relevanz von Transgeschlechtlichkeit. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Anerkennung, Begehren, Berücksichtigung, Beziehung, Ethik, Familie, Gerechtigkeit, Geschlechtlichkeit, Gewalt, Partnerschaft, Politik, Subjekt, Verletzung |
Version | 1.0 |