Nachweise in SysLex
Abendmahl(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Das Abendmahl ist neben der Taufe das zentrale christliche Sakrament. Entsprechend soll es auf eine von Gott selbst bestimmte Weise dessen Präsenz in der Welt ermöglichen. Als formalisierte Speisung mit Brot und Wein vollzogener Ritus beruht es auf den neutestamentlichen Berichten von Jesu letztem Abendmahl mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung. In der konfessionellen Vervielfältigung des Christentums haben die Gestalt der Mahlfeier, vor allem aber die Interpretationsweisen der Vergegenwärtigung Christi zu Zerwürfnissen geführt, die die gemeinsame Grundlage – dass es um eine Form der Repräsentation Christi geht – in den Hintergrund haben rücken lassen. |
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Sachschlagwort | Amt, Gabe, Gegenwart Gottes, Geist Gottes, Gemeinschaft, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Sakrament |
Version | 1.0 |
Frieden(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Der Artikel bietet einen Überblick, wie der Topos des „Friedens“ innerhalb der christlichen Tradition als ethische Aufgabe verstanden, wahrgenommen und konzeptualisiert wird. In Konzentration auf die protestantische Tradition wird zunächst die Fachdisziplin christlicher Friedensethik definiert und deren Aufgabenfeld vorgestellt. Dem folgt ein historischer Abriss zur Genese christlicher Friedensethik anhand zentraler theologiegeschichtlicher Entwicklungen, Diskurse und Quellentexte. Die anschließende Darstellung gegenwärtiger Friedensgefährdungen zeigt die lebensweltliche Relevanz christlicher Friedensethik und deren problem- und realitätsbewusste Ausrichtung auf. In einem vierten Abschnitt werden theologische Perspektiven vorgestellt, die für eine ethische Bearbeitung des Friedensthematik leitend sein können. |
Sachschlagwort | EKD, Friedensethik, Friedenstheologie, Gerechter Frieden, Ökumenischer Rat der Kirchen, Pazifismus, rechtserhaltende Gewalt |
Version | 1.0 |
Geist Gottes(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Dieser Satz bildet den Schluss des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (bezeugt seit 404), das in allen westlichen Traditionen gebetet wird. Es ist trinitarisch aufgebaut, das heißt, es gibt an, was unter dem Glauben an Gott, den Schöpfer (vgl. Art. Schöpfung) und Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist zu verstehen ist. Doch lässt die Rede des dritten Glaubensartikels von Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und dem ewigen Leben als Erklärung für den Heiligen Geist nicht viele Gläubige eher ratlos zurück? Wie können wir den Heiligen Geist verstehen? Das hebräische und das griechische Wort für Geist (Ruach und Pneuma) steht auch für Wind. Wie der Wind, so „überkommt“ der Geist Menschen, er „kommt herab“. Er „ergreift“ sowohl einzelne Menschen als auch Gemeinschaften. Doch da er schwer zu fassen ist, wird er gern als numinose, als unbegreifliche göttliche Macht angesehen. Ist es also sinnlos, sich um ein klares Verständnis von Gottes Geist zu bemühen? Wie können wir deutlich machen: Gottes Geist, der Heilige Geist, ist eine sehr reale Kraft, die Menschen befreit und erhebt? Er ist ein unbedingt guter Geist und muss von allen möglichen Geistern und natürlichen und kulturellen Mächten und Kräften unter den Menschen unterschieden werden. Das gelingt nicht über den religiös überhöhten Bezug auf eine Naturromantik. Denn auch wenn der göttliche Geist mit seinem „Überkommen“ an eine angenehm wärmende Sonne, einen kühlenden Wind oder einen ersehnten Regen erinnern kann, darf er nicht mit natürlichen und kosmischen Kräften verwechselt werden.[1] Die Sonne kann verbrennen, Stürme und Unwetter können vernichten und töten. Und alles natürliche Leben lebt unabdingbar auf Kosten von anderem Leben.[2] Auf welch anderem Weg können wir den unbedingt guten Geist Gottes, den Heiligen Geist, zu erfassen suchen? Biblische Texte und Geschichten können uns davor bewahren, im Eindruck stecken zu bleiben: Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten – das sind doch nur verstiegene Sprechblasen vergangener Zeiten. Biblische Orientierungen, gerade an Texten des Alten Testaments, führen heraus aus dem Geflecht von Unklarheiten. [1] Vgl. dazu Moltmann, Jürgen, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, Gütersloh 2010. Er möchte den Geist entdecken „in der Natur, in den Pflanzen, in den Tieren und in den Ökosystemen der Erde“ (23), „Gott in allen Dingen erfahren“ (49ff.). [2] Vgl. Welker, Michael, „Der Geist der Freiheit und die Freiheit des Geistes“, in: Theologie im Gespräch. Jürgen Moltmann zum 95. Geburtstag, Bad Boll, 22.–24. 10. 2021, epd-Dokumentation 5, 2022, 7–12. |
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Sachschlagwort | Gemeinschaft, Glauben, Gott, Kirche, Offenbarung, Relation, Sakrament, Trinität, Wunder |
Version | 1.0 |
Gesetz(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | In der Theologie des Gesetzes treffen dogmatische, ethische und exegetische Fragen aufeinander. Neben der Frage nach einer ethischen Orientierung am Willen Gottes stehen hier auch die Heilsbedeutung des Gesetzes vor allem in seiner Unterscheidung und Zuordnung zum Evangelium in der Diskussion. Daneben ist aber auch immer zu fragen, wie und woran der sich im Gesetz ausdrückende Wille Gottes erkennbar ist. |
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Sachschlagwort | Dekalog/ Zehn Gebote, Dialektische Theologie, Ethik, Evangelium, Fundamentalethik, Gesetz, Kirchenkampf, Naturrecht, Neuluthertum, Ordnungstheologie, Queere Theologie, Reformation, Schöpfungsordnung, Situationsethik, Tora, Wort Gottes |
Version | 1.0 |
Kirchenlied (dogmatisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Das Kirchenlied ist ein wesentlicher Bestandteil christlicher Gottesdienste und Frömmigkeitskulturen. Seit der Antike wird im Christentum gesungen. Seine bis heute bestehende Form erlangte das Kirchenlied in der Reformationszeit. Obwohl das Singen im Gottesdienst gern als Ausdruck des „Priestertums aller Gläubigen“ betrachtet wird, ergeben sich in der Forschung und im praktischen Gebrauch doch einige Kontroversen um das Kirchenlied, die u. a. seine Rezeptionsgeschichte, unterschiedlich geartete Kontakte zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen oder Genderfragen betreffen. |
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Sachschlagwort | Frömmigkeit, Gebet, Gender, Glauben, Gottesdienst, Kirche, Kultur, Kunst |
Version | 1.0 |
Kirchenlied (ethisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Im Wesentlichen sind im Blick auf das Kirchenlied zwei ethische Perspektiven zu unterscheiden, die sich aus der formalen Gestalt dieser musikalischen Gattung ergeben. Erstens handelt es sich bei Kirchenliedern ausschließlich um textgebundene Musik, sodass die Liedtexte etwa hinsichtlich der ihnen inhärenten Aussagen über das Menschsein oder Aufforderungen zum Handeln beziehungsweise Unterlassen Gegenstände einer ethischen Untersuchung sein können. Zweitens entfalten sich ethische Implikationen des Kirchenliedes aber vor allem in performativer Dimension. Die Partizipation an und durch Musik an und in situativ je eigenen Kontexten hat nachgewiesene psychische Effekte, die aus ethischer Sicht besonders bedenkenswert sind. Der Schwerpunkt in diesem Beitrag wird auf der Musik liegen. |
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Sachschlagwort | Emotion, Gemeinschaft, Gottesdienst, Musik, Theologie |
Version | 1.0 |
Maria(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Maria, die Mutter Jesu spielt im Christentum eine wichtige Rolle. Die biblische Maria von Nazareth verbindet die christlichen Konfessionen, wobei das Verständnis ihrer Rolle als Mutter Jesu und „Gottesgebärerin“ variiert. Die Marienverehrung dagegen trennt die evangelischen Kirchen von der katholischen Kirche und der Orthodoxie. Maria wurde bereits früh zur Glaubensgestalt, deren Verehrung sich im Lauf der Theologiegeschichte intensivierte: als Trostspenderin, als Symbol gelungenen Frauseins, als Fürsprecherin und Gnadenmittlerin. Für die Reformation waren vor allem die beiden letztgenannten Aspekte unvereinbar mit dem Prinzip „solus Christus“ (vgl. Art. Jesus Christus); die späteren katholischen Mariendogmen vertieften die konfessionelle Trennung weiter. In der Gegenwart hat der Streit um Maria an Relevanz verloren, insofern Marienverehrung nicht mehr als der Marker von Katholizität gilt. Zudem hat eine feministische Relecture zu einer Annäherung der Konfessionen beigetragen. |
Sachschlagwort | Bibel, Feministische Theologie, Frau, Gnade, Jesus Christus, Konfession, Marienverehrung, Mutter, Ökumene, Sünde |
Version | 1.0 |
Mensch (ethisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Theologische Anthropologie markiert eine Schnittstelle zwischen Dogmatik und Ethik. Als Disziplin, die sich auch selbst so bezeichnet, ist sie eine relativ junge Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Bereits die biblischen Texte stecken jedoch voller impliziter Anthropologie. Neuere Entwürfe thematisieren neben Menschenwürde und Menschenrechten vor allem die Körperlichkeit des Menschen. Fragen nach dem sozialen Leben und der Verantwortung des Menschen und solche nach dem Umgang mit Diversität, Fragmentarität und Vulnerabilität rücken in den Mittelpunkt. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Freiheit, Gender, Gerechtigkeit, Intersektionalität, Mensch, Menschenrechte, Sexualität, Teilhabe, Tier, Vielfalt, Vulnerabilität, Würde |
Version | 1.0 |
Pflicht(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Der Begriff der Pflicht bezieht sich auf das Sollen, das dem einzelnen Menschen ethisch oder rechtlich geboten ist. Er spielte bereits in der antiken Philosophie eine Rolle. Jedoch stieg er erst in der Aufklärungsepoche in das Zentrum der Ethik auf. Obwohl er im 20. Jahrhundert durch „Verantwortung“ als neuem Leitbegriff der Ethik abgelöst wurde, ist er für ethische Argumentationen unverzichtbar geblieben. |
Sachschlagwort | Gebot, Gesetz, Medizinethik, Menschenwürde, Pflicht, Recht |
Version | 1.0 |
Rechtfertigung(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Der Begriff der Rechtfertigung ist ein Zentralbegriff evangelischer Theologie. In seinem theologischen Sinn unterscheidet er sich grundlegend vom außertheologischen Sprachgebrauch. Im alltagssprachlichen Verständnis wird von Rechtfertigung gesprochen, wenn Menschen sich für ein bestimmtes Verhalten oder eine Handlung vor einer anderen Instanz rechtfertigen bzw. verantworten. Theologisch bezieht sich Rechtfertigung auf das Verhältnis des Menschen zu Gott und bezeichnet ein Handeln Gottes, durch das Gott dem Menschen von der Ungerechtigkeit seiner Sünde befreit und ihm Gerechtigkeit zuerkennt. Die Fragen, wie Gott den Menschen rechtfertigt, inwiefern es sich bei der Rechtfertigung um einen Akt der göttlichen Gnade handelt, ob und in welcher Weise der Mensch zu seiner Rechtfertigung beitragen kann und worin das Heilsame der Gerechtigkeit besteht, sind in der theologischen Diskussion seit der Antike Gegenstand theologischer Reflexion und Debatten. |
Sachschlagwort | Erlösung, Gerechtigkeit, Heil, Jesus Christus, Schuld, Soteriologie, Sünde, Vergebung |
Version | 1.0 |
Schrift(Autor*innen )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Der Bezug auf die Bibel als Heilige Schrift ist in Praxis und Theorie konstitutiv für das Christentum und hat insbesondere im Protestantismus eine identitätsstiftende Funktion. Dies wird deutlich an ihrer herausgehobenen Bedeutung als Kanon. Seit der Reformation verstehen evangelische Kirchen die Bibel als „Regel und Richtschnur“ (Konkordienformel, Art. I) des Glaubens, an der sich kirchliches Leben und theologische Lehre zu orientieren haben. Wie diese Orientierung an der Bibel aber im Leben der Kirche wie auch in der theologischen Reflexion genau zu verstehen ist, bleibt sowohl im Protestantismus als auch zwischen den Konfessionen strittig. Insofern kommt die Schrift in der gegenwärtigen evangelischen Dogmatik vor allem im Modus der Krisenbeschreibung in den Blick: Die Debatte um die sog. „Krise des Schriftprinzips“ ist ein Grundmoment gegenwärtiger theologischer Reflexion auf die Schrift: Für wen gilt die Schrift wie und in welchen Belangen? Wie verhalten sich historisch zu deutende Texte zu gegenwärtigen Herausforderungen? Wie ist mit der Pluralität der Schrift und ihrer Auslegung umzugehen? |
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Sachschlagwort | Autorität, Bekenntnis, Evangelium, Exegese, Geist Gottes, Glauben, Hermeneutik, historische Kritik, Jesus Christus, Kanon, Kirche, Lehramt, Offenbarung, Rationalismus, Tradition |
Version | 1.0 |
Versöhnung (dogmatisch)(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Versöhnung im dogmatischen Verständnis zielt darauf ab, die aus der Sünde resultierende Trennung von Gott und Schöpfung zu beheben. Mit dem Begriff der Versöhnung wird also eine spezifische Form des In-Beziehung-Tretens von Gott und der Schöpfung verstanden, die an Konzepte wie Erlösung, Rechtfertigung oder Zurechtbringung angrenzt und zusammen mit diesen der Soteriologie zuzurechnen ist. Ihr Spezifikum erhält sie durch die Prozesshaftigkeit und Vorläufigkeit des Gott-weltlichen Beziehungsgeschehens und seiner Effekte. Der Artikel führt systematisch und historisch in den Begriff ein und entfaltet die gegenwärtigen Problemfelder für Ökumene, individuelles Leben und unversöhnlich bleibenden Konstellationen. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Christologie, Erlösung, Mensch, Offenbarung, Ökumene, Rechtfertigung, Sünde, Trinität |
Version | 1.0 |