Nachweise in SysLex
Abendmahl(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Das Abendmahl ist neben der Taufe das zentrale christliche Sakrament. Entsprechend soll es auf eine von Gott selbst bestimmte Weise dessen Präsenz in der Welt ermöglichen. Als formalisierte Speisung mit Brot und Wein vollzogener Ritus beruht es auf den neutestamentlichen Berichten von Jesu letztem Abendmahl mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung. In der konfessionellen Vervielfältigung des Christentums haben die Gestalt der Mahlfeier, vor allem aber die Interpretationsweisen der Vergegenwärtigung Christi zu Zerwürfnissen geführt, die die gemeinsame Grundlage – dass es um eine Form der Repräsentation Christi geht – in den Hintergrund haben rücken lassen. |
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Sachschlagwort | Amt, Gabe, Gegenwart Gottes, Geist Gottes, Gemeinschaft, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Sakrament |
Version | 1.0 |
Antisemitismus/ Antijudaismus (ethisch)(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Die Kulmination des Modernen Antisemitismus in der Schoah stellte nicht nur eine Zäsur für das jüdische Leben in Europa und weltweit dar, sondern auch für die christlich-theologische Ethik. Vor dem Hintergrund von Theodor Adornos |
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Sachschlagwort | Christentum, Diskriminierung, Gewalt, Intersektionalität, Judentum, Kirche, Schoah |
Version | 1.0 |
Gehorsam(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Gehorsam ist die bewusste und gewollte Unterordnung unter eine Autorität. Dabei geht es nicht nur um einzelne Befehle, sondern auch generell um eine Haltung. Gehorsam ist also eine ambivalente Haltung. Entscheidend ist:
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Sachschlagwort | Autorität, Befehl, Demut, Ethik, Freiheit, Kirche, Recht, Schrift, Staat |
Version | 1.0 |
Geist Gottes(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Dieser Satz bildet den Schluss des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (bezeugt seit 404), das in allen westlichen Traditionen gebetet wird. Es ist trinitarisch aufgebaut, das heißt, es gibt an, was unter dem Glauben an Gott, den Schöpfer (vgl. Art. Schöpfung) und Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist zu verstehen ist. Doch lässt die Rede des dritten Glaubensartikels von Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und dem ewigen Leben als Erklärung für den Heiligen Geist nicht viele Gläubige eher ratlos zurück? Wie können wir den Heiligen Geist verstehen? Das hebräische und das griechische Wort für Geist (Ruach und Pneuma) steht auch für Wind. Wie der Wind, so „überkommt“ der Geist Menschen, er „kommt herab“. Er „ergreift“ sowohl einzelne Menschen als auch Gemeinschaften. Doch da er schwer zu fassen ist, wird er gern als numinose, als unbegreifliche göttliche Macht angesehen. Ist es also sinnlos, sich um ein klares Verständnis von Gottes Geist zu bemühen? Wie können wir deutlich machen: Gottes Geist, der Heilige Geist, ist eine sehr reale Kraft, die Menschen befreit und erhebt? Er ist ein unbedingt guter Geist und muss von allen möglichen Geistern und natürlichen und kulturellen Mächten und Kräften unter den Menschen unterschieden werden. Das gelingt nicht über den religiös überhöhten Bezug auf eine Naturromantik. Denn auch wenn der göttliche Geist mit seinem „Überkommen“ an eine angenehm wärmende Sonne, einen kühlenden Wind oder einen ersehnten Regen erinnern kann, darf er nicht mit natürlichen und kosmischen Kräften verwechselt werden.[1] Die Sonne kann verbrennen, Stürme und Unwetter können vernichten und töten. Und alles natürliche Leben lebt unabdingbar auf Kosten von anderem Leben.[2] Auf welch anderem Weg können wir den unbedingt guten Geist Gottes, den Heiligen Geist, zu erfassen suchen? Biblische Texte und Geschichten können uns davor bewahren, im Eindruck stecken zu bleiben: Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten – das sind doch nur verstiegene Sprechblasen vergangener Zeiten. Biblische Orientierungen, gerade an Texten des Alten Testaments, führen heraus aus dem Geflecht von Unklarheiten. [1] Vgl. dazu Moltmann, Jürgen, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, Gütersloh 2010. Er möchte den Geist entdecken „in der Natur, in den Pflanzen, in den Tieren und in den Ökosystemen der Erde“ (23), „Gott in allen Dingen erfahren“ (49ff.). [2] Vgl. Welker, Michael, „Der Geist der Freiheit und die Freiheit des Geistes“, in: Theologie im Gespräch. Jürgen Moltmann zum 95. Geburtstag, Bad Boll, 22.–24. 10. 2021, epd-Dokumentation 5, 2022, 7–12. |
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Sachschlagwort | Gemeinschaft, Glauben, Gott, Kirche, Offenbarung, Relation, Sakrament, Trinität, Wunder |
Version | 1.0 |
Kanon(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Das Wort Kanon hat eine mehrfache Bedeutung. Im christlichen Kontext steht es einerseits für die Bibel als Sammlung heiliger Schriften und andererseits für die Grundlage oder die elementaren Inhalte des christlichen Glaubens. In welchem Verhältnis beide zueinanderstehen, ist Thema der Fundamentaltheologie, aber auch der materialen Dogmatik. Gleiches gilt für Bibelkanon und Bibelhermeneutik, wobei die Bibel in ihrer Funktion als Heilige Schrift einen noch näher zu bestimmenden normativen Rang nicht nur für die Verkündigung und das Leben der Kirche, sondern auch für die Theologie in all ihren Disziplinen hat. Inwiefern dies gilt und wie sich dies konkret in der theologischen Arbeit zeigt, ist allerdings Gegenstand bleibender Debatten. |
Sachschlagwort | Glauben, Kirche, Konfession, Offenbarung, Schrift, Tradition, Wort Gottes |
Version | 1.0 |
Katholizismus(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Ursprungsbedeutung von „katholisch“ (von griechisch katholikos) bezeichnet die Aspekte von Ganzheit und Vollständigkeit bzw. von Universalität und Allgemeinheit. In diesem Sinn gilt die Katholizität als eine der Wesenseigenschaften aller christlichen Kirchen. Als Konfessionsbegriff wird der Begriff „katholische Kirche“ erst in Folge der Reformation verwendet und bezeichnet die Kirchen gemeinsamen Glaubens, die durch die Feier der Sakramente und in Einheit mit dem Papst in Rom miteinander verbunden sind. |
Sachschlagwort | Glauben, Katholisch, Kirche, Konfession |
Version | 1.0 |
Kirchenlied (dogmatisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Das Kirchenlied ist ein wesentlicher Bestandteil christlicher Gottesdienste und Frömmigkeitskulturen. Seit der Antike wird im Christentum gesungen. Seine bis heute bestehende Form erlangte das Kirchenlied in der Reformationszeit. Obwohl das Singen im Gottesdienst gern als Ausdruck des „Priestertums aller Gläubigen“ betrachtet wird, ergeben sich in der Forschung und im praktischen Gebrauch doch einige Kontroversen um das Kirchenlied, die u. a. seine Rezeptionsgeschichte, unterschiedlich geartete Kontakte zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen oder Genderfragen betreffen. |
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Sachschlagwort | Frömmigkeit, Gebet, Gender, Glauben, Gottesdienst, Kirche, Kultur, Kunst |
Version | 1.0 |
Öffentlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Wer oder was ist „die Öffentlichkeit“? Und warum ist sie wichtig für Theologie und Kirche? Drei Leitlinien sollen helfen, diese Fragen zu beantworten. Zunächst geht es um eine kurze historische Herleitung des Begriffs. Danach werden verschiedene Dimensionen von „Öffentlichkeit“ aufgezeigt. Abschließend wird anhand des Paradigmas der „Öffentlichen Theologie“ kurz dargestellt, warum Öffentlichkeit, Kirche und Theologie zusammengehören. |
Sachschlagwort | Globalisierung, Kirche, Öffentliche Theologie, Politik |
Version | 1.0 |
Ökumene (freikirchlich)(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Ökumene fragt und sucht nach der Einheit der Christen und der Kirchen und christlichen Gemeinschaften, in denen das globale Christentum existiert. Ö. ist ein mehrdimensionaler Prozess, der gemeinsame Christusnachfolge und gemeinsames Christuszeugnis, soziale Praxis, theologische Grundlagenarbeit und praktische Zusammenarbeit für Versöhnung, Dialog, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit in der Welt beinhaltet. Ö. ist lebendige Praxis christlicher Gemeinschaften und Kirchen vor Ort und zugleich ein weltweites kirchenpolitisches Handlungsfeld, in dem auch außertheologische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. |
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Sachschlagwort | Amt, Bekenntnis, Kirche, Konfession, Lehre, Religionsfreiheit, Schrift, Tradition |
Version | 1.0 |
Repräsentation(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die zwei wohl bekanntesten Bereiche der Repräsentation sind der politische in der parlamentarischen Demokratie und der rechtliche im Kontext juristischer Advokation. Daneben durchziehen bei genauerem Hinsehen Repräsentationsprozesse alle Lebensbereiche moderner Gesellschaften: in der Wirtschaft die organisierte gewerkschaftliche Vertretung von Arbeitnehmer:innen oder in den sozialen Diensten die Assistenz von Menschen in Beeinträchtigung. Repräsentation ist ein Grundvollzug des sozialen Lebens und somit unumgänglich. Aber sie ist auch stets problematisch, denn wenn Menschen nicht für sich selbst sprechen (können), besteht ein Exklusionsproblem. Wenn andere für sie sprechen (müssen), besteht die Gefahr des Paternalismus. |
Sachschlagwort | epistemische Gewalt, Geschlecht, Herrschaft, Kirche, Menschenwürde, Rassismus, Recht, Sexismus, strukturelle Gewalt |
Version | 1.0 |
Schrift(Autor*innen )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Der Bezug auf die Bibel als Heilige Schrift ist in Praxis und Theorie konstitutiv für das Christentum und hat insbesondere im Protestantismus eine identitätsstiftende Funktion. Dies wird deutlich an ihrer herausgehobenen Bedeutung als Kanon. Seit der Reformation verstehen evangelische Kirchen die Bibel als „Regel und Richtschnur“ (Konkordienformel, Art. I) des Glaubens, an der sich kirchliches Leben und theologische Lehre zu orientieren haben. Wie diese Orientierung an der Bibel aber im Leben der Kirche wie auch in der theologischen Reflexion genau zu verstehen ist, bleibt sowohl im Protestantismus als auch zwischen den Konfessionen strittig. Insofern kommt die Schrift in der gegenwärtigen evangelischen Dogmatik vor allem im Modus der Krisenbeschreibung in den Blick: Die Debatte um die sog. „Krise des Schriftprinzips“ ist ein Grundmoment gegenwärtiger theologischer Reflexion auf die Schrift: Für wen gilt die Schrift wie und in welchen Belangen? Wie verhalten sich historisch zu deutende Texte zu gegenwärtigen Herausforderungen? Wie ist mit der Pluralität der Schrift und ihrer Auslegung umzugehen? |
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Sachschlagwort | Autorität, Bekenntnis, Evangelium, Exegese, Geist Gottes, Glauben, Hermeneutik, historische Kritik, Jesus Christus, Kanon, Kirche, Lehramt, Offenbarung, Rationalismus, Tradition |
Version | 1.0 |
Taufe(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Taufe ist ein in allen christlichen Kirchen praktiziertes Ritual, das verschiedene theologische Deutungsaspekte in sich vereint. In den konfessionellen Traditionen werden verschiedene dieser Aspekte unterschiedlich betont. Vor allem die unterschiedliche Praxis im Hinblick auf die Taufe von Kleinkindern – aber nicht nur – führen zu Problemen hinsichtlich der gegenseitigen Anerkennung der Taufe. Im ökumenischen Dialog sind bisher mehrere Vorschläge gemacht worden, um diese zu lösen. |
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Sachschlagwort | Geist Gottes, Glauben, Kirche, Leib Christi, Ökumene, Ritus, Sakrament, Vergebung |
Version | 1.0 |
Theologie der Religionen(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Bezeichnung „Theologie der Religionen“ bezeichnet das Themenfeld, das sich mit der systematisch-theologischen Beziehungsbestimmung des christlichen Glaubens und der Glaubensgemeinschaft (Kirche) zu nichtchristlichen Religionen beschäftigt. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit religiöser Pluralität im Allgemeinen, aber auch die Diskussion von Fragen, die sich im Verhältnis zu bestimmten nichtchristlichen Religionen (etwa dem Islam) stellen. |
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Sachschlagwort | Heil, Hermeneutik, interreligiöser Dialog, Kirche, Komparative Theologie, Offenbarung, Ökumene, Pluralismus, Religionskritik, Transzendenz, Wahrheit, Weltreligionen |
Version | 1.0 |