Rassismus

Nachweise in SysLex

Antisemitismus/ Antijudaismus (religionsphilosophisch)(Autor*in )
Verwandte Artikel
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Aufgrund seiner Unschärfe, v. a. jedoch mit Blick auf seine Entstehung gilt der Begriff des Antisemitismus als umstritten; eingeführt und in Gebrauch genommen wurde er 1879 als programmatische Selbstbezeichnung einer politisch-sozialen Bewegung, die sich als Antisemitenliga die Bekämpfung des Judentums zum Ziel gesetzt hatte. Aktuell wird der Begriff als Substantiv (Antisemitismus, Antisemit:innen) und Attribut (antisemitisch) weitestgehend umgangssprachlich genutzt. Er dient seinem Zweck als diskursbewährter Terminus und zielt ab auf eine benennende Identifikation von Äußerungen, Einstellungen und Praktiken, die auf einer judenfeindlichen Grundhaltung beruhen oder als judenfeindlich gelesen werden können. Strittig ist, ob und inwiefern etwa religiöse Distanzierungen, nationale Antizionismen und politisch konnotierte Israelfeindlichkeiten gleichberechtigt unter diesen Containerbegriff der Umgangssprache zu subsummieren und zu reflektieren sind.

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SachschlagwortAntijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus, Diskriminierung, Genozid, Intersektionalität, Israel, Judentum, Rassismus
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Befreiungstheologie(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Die Befreiungstheologie ist eine theologische und soziale Bewegung, genauer: eine Vielzahl von Bewegungen, die sich zunächst in den christlichen Gemeinschaften entwickelten und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bald in allen großen religiösen Traditionen Ausdruck fanden. Die „Befreiungstheologie“ ist also keine einheitliche Denkschule oder Bewegung. Vielmehr ist „Befreiungstheologie“ die Bezeichnung für eine Familie von Standpunkten, die sich um bestimmte grundlegende Lehren oder Orientierungsprinzipien gruppieren, von denen einige auch von nichtreligiösen Befreiungsbewegungen geteilt werden. Trotz ihrer Unterschiede haben die meisten Theologien der Befreiung die folgenden vier Orientierungsprinzipien gemeinsam.

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SachschlagwortGerechtigkeit, Gewalt, Politische Theologie, Rassismus, Römisch-Katholische Kirche, Solidarität, Unterdrückung
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Intersektionalität(Autor*in )
Veröffentlicht6. Juni 2025
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Intersektionalität ermittelt die gegenseitige Durchdringung und Wechselwirkung bzw. „Überkreuzung“ (engl. intersection) von verschiedenen Identitäts- bzw. Diskriminierungsaspekten. In den 1980er Jahren von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw oes-gnd-iconwaiting... entwickelt, findet er Rezeption in Antidiskriminierungsarbeit und sozialwissenschaftlich ausgerichteten Analysen verschiedener Disziplinen – und auch in der Theologie. Zu den ersten Identitätsaspekten, die auch schon zuvor bei der Entwicklung von Schwarzem Feminismus (Womanismus) einbezogen wurden, – race (Rassifizierung), class (Klassenzugehörigkeit), gender (Geschlecht) – treten in der heutigen Diskussion weitere hinzu, bspw. Dis/ability, Alter, sexuelle Orientierung, aber auch Religionszugehörigkeit.

SachschlagwortAlter, Class, Dis/ability, Diskriminierung, Diversität, Feminismus, Feministische Exegese, Feministische Theologie, Gender, Geschlecht, Klasse, Kyriarchat, Patriarchat, Positionalität, Race, Rassifizierung, Rassismus, Religionszugehörigkeit, Sexismus, sexuelle Orientierung
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Postkoloniale Theologien(Autor*in )
Veröffentlicht6. Juni 2025
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Postkoloniale Theologien untersuchen kritisch die Prägungen der Theologie durch die Kolonialzeit und erarbeiten Lösungsstrategien für problematische Auswirkungen in der Gegenwart. Sie entstanden aus einer globalen akademischen Bewegung zur Aufarbeitung der Erblasten des Kolonialismus. Inzwischen erfassen sie praktisch alle Bereiche und Themen der Theologie.

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SachschlagwortDekolonialismus, Erkenntnistheorie, Gender, Identität, Kolonialismus, Macht, Orientalismus, Othering, Rassismus
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Repräsentation(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Die zwei wohl bekanntesten Bereiche der Repräsentation sind der politische in der parlamentarischen Demokratie und der rechtliche im Kontext juristischer Advokation. Daneben durchziehen bei genauerem Hinsehen Repräsentationsprozesse alle Lebensbereiche moderner Gesellschaften: in der Wirtschaft die organisierte gewerkschaftliche Vertretung von Arbeitnehmer:innen oder in den sozialen Diensten die Assistenz von Menschen in Beeinträchtigung. Repräsentation ist ein Grundvollzug des sozialen Lebens und somit unumgänglich. Aber sie ist auch stets problematisch, denn wenn Menschen nicht für sich selbst sprechen (können), besteht ein Exklusionsproblem. Wenn andere für sie sprechen (müssen), besteht die Gefahr des Paternalismus.

Sachschlagwortepistemische Gewalt, Geschlecht, Herrschaft, Kirche, Menschenwürde, Rassismus, Recht, Sexismus, strukturelle Gewalt
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