Gemeinschaft

Nachweise in SysLex

Abendmahl(Autor*in )
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Veröffentlicht1. Mai 2025
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Das Abendmahl ist neben der Taufe das zentrale christliche Sakrament. Entsprechend soll es auf eine von Gott selbst bestimmte Weise dessen Präsenz in der Welt ermöglichen. Als formalisierte Speisung mit Brot und Wein vollzogener Ritus beruht es auf den neutestamentlichen Berichten von Jesu letztem Abendmahl mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung. In der konfessionellen Vervielfältigung des Christentums haben die Gestalt der Mahlfeier, vor allem aber die Interpretationsweisen der Vergegenwärtigung Christi zu Zerwürfnissen geführt, die die gemeinsame Grundlage – dass es um eine Form der Repräsentation Christi geht – in den Hintergrund haben rücken lassen.

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SachschlagwortAmt, Gabe, Gegenwart Gottes, Geist Gottes, Gemeinschaft, Jesus Christus, Kirche, Rechtfertigung, Sakrament
Version1.0
Geist Gottes(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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„Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Dieser Satz bildet den Schluss des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (bezeugt seit 404), das in allen westlichen Traditionen gebetet wird. Es ist trinitarisch aufgebaut, das heißt, es gibt an, was unter dem Glauben an Gott, den Schöpfer (vgl. Art. Schöpfung) und Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist zu verstehen ist. Doch lässt die Rede des dritten Glaubensartikels von Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und dem ewigen Leben als Erklärung für den Heiligen Geist nicht viele Gläubige eher ratlos zurück? Wie können wir den Heiligen Geist verstehen?

Das hebräische und das griechische Wort für Geist (Ruach und Pneuma) steht auch für Wind. Wie der Wind, so „überkommt“ der Geist Menschen, er „kommt herab“. Er „ergreift“ sowohl einzelne Menschen als auch Gemeinschaften. Doch da er schwer zu fassen ist, wird er gern als numinose, als unbegreifliche göttliche Macht angesehen. Ist es also sinnlos, sich um ein klares Verständnis von Gottes Geist zu bemühen? Wie können wir deutlich machen: Gottes Geist, der Heilige Geist, ist eine sehr reale Kraft, die Menschen befreit und erhebt? Er ist ein unbedingt guter Geist und muss von allen möglichen Geistern und natürlichen und kulturellen Mächten und Kräften unter den Menschen unterschieden werden. Das gelingt nicht über den religiös überhöhten Bezug auf eine Naturromantik. Denn auch wenn der göttliche Geist mit seinem „Überkommen“ an eine angenehm wärmende Sonne, einen kühlenden Wind oder einen ersehnten Regen erinnern kann, darf er nicht mit natürlichen und kosmischen Kräften verwechselt werden.[1] Die Sonne kann verbrennen, Stürme und Unwetter können vernichten und töten. Und alles natürliche Leben lebt unabdingbar auf Kosten von anderem Leben.[2] Auf welch anderem Weg können wir den unbedingt guten Geist Gottes, den Heiligen Geist, zu erfassen suchen?

Biblische Texte und Geschichten können uns davor bewahren, im Eindruck stecken zu bleiben: Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten – das sind doch nur verstiegene Sprechblasen vergangener Zeiten. Biblische Orientierungen, gerade an Texten des Alten Testaments, führen heraus aus dem Geflecht von Unklarheiten.

[1] Vgl. dazu Moltmann, Jürgen, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, Gütersloh 2010. Er möchte den Geist entdecken „in der Natur, in den Pflanzen, in den Tieren und in den Ökosystemen der Erde“ (23), „Gott in allen Dingen erfahren“ (49ff.).

[2] Vgl. Welker, Michael, „Der Geist der Freiheit und die Freiheit des Geistes“, in: Theologie im Gespräch. Jürgen Moltmann zum 95. Geburtstag, Bad Boll, 22.–24. 10. 2021, epd-Dokumentation 5, 2022, 7–12.

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SachschlagwortGemeinschaft, Glauben, Gott, Kirche, Offenbarung, Relation, Sakrament, Trinität, Wunder
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Kirchenlied (ethisch)(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Im Wesentlichen sind im Blick auf das Kirchenlied zwei ethische Perspektiven zu unterscheiden, die sich aus der formalen Gestalt dieser musikalischen Gattung ergeben. Erstens handelt es sich bei Kirchenliedern ausschließlich um textgebundene Musik, sodass die Liedtexte etwa hinsichtlich der ihnen inhärenten Aussagen über das Menschsein oder Aufforderungen zum Handeln beziehungsweise Unterlassen Gegenstände einer ethischen Untersuchung sein können. Zweitens entfalten sich ethische Implikationen des Kirchenliedes aber vor allem in performativer Dimension. Die Partizipation an und durch Musik an und in situativ je eigenen Kontexten hat nachgewiesene psychische Effekte, die aus ethischer Sicht besonders bedenkenswert sind. Der Schwerpunkt in diesem Beitrag wird auf der Musik liegen.

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SachschlagwortEmotion, Gemeinschaft, Gottesdienst, Musik, Theologie
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Christliche Spiritualität(Autor*in )
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Veröffentlicht1. Mai 2025
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Nach einer Skizze der Begriffsgeschichte wird eine Definition christlicher Spiritualität als menschliche Antwort auf Gottes Anrede vorgestellt. Die verschiedenen Formen dieser Antwort in der Geschichte, deren Grundlage im Doppelgebot der Liebe zu finden ist, und die vielfältigen Gestalten, in denen Spiritualität im Alltag gelebt werden kann, werden beschrieben. Regelmäßigkeit, Gemeinschaft, geistliche Begleitung und die Unterscheidung der Geister werden als Erfordernisse an eine im Alltag tragfähige spirituelle Praxis benannt. Die Problemanzeigen verweisen auf eine in der Unübersichtlichkeit der späten Moderne notwendige Wahl der eigenen Spiritualitätsform und die Ambiguität des Erfahrungsbegriffs. In einem letzten Schritt wird Spiritualität als ein Ermöglichungsgrund ökumenischer Gemeinschaft benannt.

SachschlagwortAskese, Erfahrung, Frömmigkeit, Gebet, Gemeinschaft, Glauben, Gott, Hoffnung, Konfession, Liebe, Mystik, Nächstenliebe, Ökumene
Version1.0