Nachweise in SysLex
Arbeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Das moderne Konzept der Arbeit fasst diese als in der Regel sinnvolle, produktive, kreative und gesellschaftlich notwendige Tätigkeit zur Herstellung lebensdienlicher Güter und Dienstleistungen. Sie ist mit einem normativen Sinn unterlegt, der Arbeit mit materieller Teilhabe, politischer Teilnahme, sozialer Anerkennung und einem guten Leben verbindet. Die Herausbildung dieses Konzepts geht wesentlich auf die reformatorische Aufwertung des alltäglichen Dienstes am Nächsten und die protestantische Aufklärung zurück. Diese normative Grundierung stellt auch im Kontext digitalisierter Arbeit die moralischen Prinzipien bereit, anhand derer Ausbeutung, Zwangsarbeit, mangelnde Wertschätzung und Arbeitsleid in theologischer Ethik – und darüber hinaus – kritisiert werden können und müssen. |
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Sachschlagwort | Anerkennung, Beruf, Berufung, Digitalisierung, Kapitalismus |
Version | 1.0 |
Gnade(Autor*in )
Verwandte Artikel | |
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | „Gnade“ indiziert den Kernsachverhalt von Gottes Weltzuwendung. Das Wort ist eine theologische Bündelungsmetapher von enormer Konzentration: Weite Teile des biblischen Erzählgeflechts und ihrer anderen Textgruppen samt zugrundeliegender Axiomatik lassen sich (auch) auf „Gnade“ hin verdichten, sodass keine Kurzbeschreibung des christlichen Glaubens ohne dies Kennwort auskommt. Freilich müssen diese Bündelungen aufgelöst werden, um sie zu verstehen, und zwar sowohl im Blick auf das bleibend Wichtige des Glaubens als auch auf jetzt anstehende Herausforderungen hin. |
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Sachschlagwort | Anerkennung, Befreiung, Erwählung, Exklusivpartikel, Gabe, Liebe Gottes, Molinismus, Pelagianismus, Prädestination, Rechtfertigung, Teilhabe, Vergöttlichung, Wiedergeburt |
Version | 1.0 |
Intergeschlechtlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 15. Mai 2025 |
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Exzerpt | Varianten des Geschlechtlichen, die nicht auf binäre Pole reduziert sind, gehören zur anatomischen und physiologischen Vielfalt menschlicher Körper. Geschlechtsorgane oder -merkmale können mehrdeutig sein und spiegeln nicht zwangsläufig die Kategorien von Weiblichkeit oder Männlichkeit wider. Dies sollte weder medizinisch, psychologisch noch ethisch als Problem betrachtet werden, wird jedoch häufig in Verbindung mit religiösen Annahmen so interpretiert. Der Artikel beleuchtet insbesondere systematisch-theologische Perspektiven und thematisiert an verschiedenen Stellen ein Denken von Andersheit, das durch den Gottesbegriff und ein pluralitätsorientiertes Schöpfungsverständnis angestoßen wird. Dies hat konstruktive und anerkennungsrelevante Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir Gesellschaft, Zukunft, Sozialität und den Körper verhandeln. Das transformative Potenzial dieser theologischen Sichtweise auf die Realität ist auch für das Thema Intergeschlechtlichkeit von Bedeutung. Was bereits in der feministischen und queer-theologischen Diskussion aufgezeigt wurde – nämlich die Vielfalt des Geschlechtsdenkens innerhalb des Christentums – kann auf ein ethisches Anliegen bezogen werden. |
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Sachschlagwort | Anerkennung, Ethik, Gerechtigkeit, Geschlecht, Gewalt, Kindheit, Konsens, Medizinethik |
Version | 1.0 |
Transgeschlechtlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Mit dem Begriff Transgeschlechtlichkeit oder Transgender wird von Betroffenen das als persönlich zentral beschriebenes Erleben von Inkongruenz zu Sinnbestimmungen des Geschlechtlichen beschrieben, die von aussen vorgenommen werden und von bestimmten Geschlechtsmerkmalen auf erlebte Geschlechtlichkeit schliessen. Für Personen aus dem Spektrum Trans ist das Einnehmen der geschlechtlichen Positionen, die dem inneren Erleben entspricht, eine Frage des Lebens überhaupt. Transgeschlechtlichkeit ist daher einerseits zunehmend in einen theologischen Konsensbereich über die Vielgestaltigkeit der Erlebensgrundlagen und Ausdrücke von Persönlichkeit auf der Basis von Körperlichkeit gerückt. Andererseits findet in der Gesellschaft und animiert durch autoritative und rechtspopulistische Politikstile zunehmend eine Verknüpfung von Transgeschlechtlichkeit mit Debatten statt, die an der ethischen und politischen Berücksichtigungsfähigkeit nicht-binärer Körperdarstellungen zweifeln oder diese vehement zurückweisen, auch mit biblischen Begründungsversuchen. Der Artikel orientiert Debatten um Geschlecht, Transgeschlechtlichkeit und queer theology und diskutiert die systematisch-theologische Relevanz von Transgeschlechtlichkeit. |
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Sachschlagwort | Anerkennung, Begehren, Berücksichtigung, Beziehung, Ethik, Familie, Gerechtigkeit, Geschlechtlichkeit, Gewalt, Partnerschaft, Politik, Subjekt, Verletzung |
Version | 1.0 |
Würde(Autor*in )
Verwandte Artikel | |
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Die Würde ist aufgrund ihrer Offenheit anschlussfähig für unterschiedliche Zeiten, Kontexte und Anwendungsfelder. Die damit einhergehende Unbestimmtheit und Vagheit macht auf die Klärungs- und Konkretisierungsbedürftigkeit der Würde aufmerksam. Es werden zwei Stränge von Würde unterschieden, nämlich eine bedingte Würde, die aufgrund von bestimmten Eigenschaften, Fähigkeiten oder Anerkennung zugesprochen wird, und eine unbedingte Würde, die voraussetzungslos und unbedingt gilt. |
Sachschlagwort | Anerkennung, Autonomie, Biomedizin, Cyborg, Gnade, Gottebenbildlichkeit, Medizinethik, Menschenrechte, Person, Rechte, Tier |
Version | 1.0 |