Mission

Im Zusammenhang mit Religion beschreibt der Begriff Mission (lat.: missio = Senden) meist die Vermittlung der eigenen Glaubensüberzeugung und -praxis gegenüber Personen und Gruppen, anderer religiöser Tradition oder Weltanschauung. Dies geschieht durch verschiedene Praktiken und Medien. Neben der Religionsvermittlung zielt Mission nach vielen Verständnissen auch auf ein altruistisch-fürsorgliches Handeln an Mitmenschen und der Umwelt. Während Mission umgangssprachlich und auch vereinzelt in der Forschung exklusiv für den christlichen Glauben genutzt wird,[i] findet er in der religionsbezogenen Forschung auch Anwendung auf andere religiöse Traditionen. Religionsgeschichtlich lässt sich Mission nicht für alle religiöse Traditionen belegen.[ii]

[i] Bürkle, Horst, Art. Mission. I. Religionsgeschichtlich, in: LThK 7 ([Sonderdruck] ³2009), 288–289, 288.

[ii] Vgl. Sundermeier, Theo, Art. Mission. I. Religionsgeschichtlich, in: RGG 5 (42002), 1272–1273.

Inhaltsverzeichnis

    1. Biblisch-theologische Referenzen

    Der Begriff Mission findet sich nicht in den Schriften der hebräischen Bibel und im Neuen Testament. Als letztlich systematisch-theologischer terminus technicus wird er später in der christlichen Theologie geformt und fasst verschiedene Begriffe biblischer Texte zusammen, welche der Sache nach Mission beschreiben. In unterschiedlichen biblischen Schriften werden Sendungsvorgänge, Beauftragungen zum Dienst und entsprechende Personen, etwa Apostel, beschrieben. Sie bilden die biblischen Referenzpunkte für eine christliche Rede von Mission.

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    Für eine bibelkundliche Vertiefung vgl. Kok, Kobus, Art. Aussendung / Mission / Apostel, in: WiBiLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/49951/), abgerufen am 05.05.2025.

    In der hebräischen Bibel wird die Rolle Israels als auserwähltem Volk an verschiedenen Stellen auf die anderen Völker bezogen, etwa durch Segensmittlerschaft oder die Vorstellung von der Völkerwallfahrt zum Zion. Eine besondere Bedeutung in der Rezeptionsgeschichte erlangen ab dem 18. Jahrhundert der sogenannte „Missionsbefehl“ in Matthäus 28,16–20[16] Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. [17] Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.[18] Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. [19] Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes [20] und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.Zur Bibelstelle sowie die Sendungsworte Jesu in Johannes 20,21Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.Zur Bibelstelle. Weite Teile der Apostelgeschichte beschreiben die missionarische Praxis und die sich daraus ergebenden theologischen Fragestellungen der entstehenden Kirche. Viele im Neuen Testament überlieferte Briefe, besonders im Corpus Paulinum, haben ihren Entstehungszusammenhang im Kontext christlicher Mission.

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    „Paulus pflegte eine rege briefliche Korrespondenz mit seinen Gemeindegründungen in Thessalonich, Korinth, Philippi und Galatien, nutzte das Medium Brief aber auch, um mit der ihm noch unbekannten römischen Gemeinde eine missionsstrategische Liaison einzugehen. Mit dem Philemonbrief ist zudem ein Brief erhalten, der an eine Einzelperson gerichtet ist. Die Paulusbriefe erlauben für einen Zeitraum von etwa sechs bis zehn Jahren einen punktuellen Einblick in die Denkwelt und Persönlichkeit des Völkerapostels, in sein apostolisches Selbstverständnis und seine eindrucksvolle missionarische Aktivität. Zugleich markieren sie den ‚Beginn der christlichen Literatur und Theologie‘ (Wischmeyer, 2012, 163). Im Prozess des Sammelns und Publizierens der neutestamentlichen Schriften wurden diese Briefe mit anderen, vermutlich aus der Schule des Paulus stammenden, zu einem Corpus Paulinum vereint und erlangten einen normativen Geltungsanspruch im Raum der Kirche.“ Schliesser, Benjamin, Art. Corpus Paulinum, in: WiBiLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/46928/), abgerufen am 05.05.2025.

    2. Kirchenhistorische Verortung

    In ihrer Geschichte war christliche Mission einer ständigen Veränderung unterworfen, indem sie in Wechselwirkung zu historischen (Zeit) und kulturellen (Raum) Bedingungen stand. Für eine Periodisierung christlicher Mission werden meist drei Phasen unterschieden,1Vgl. Feldtkeller, Andreas, Art. Mission II. Christentum 2. Kirchengeschichtlich, in: RGG 5 (42002), 1275–1283. Antike, Mittelalter und Neuzeit, wobei in der Neuzeit häufig die Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert gesondert analysiert werden.2Vgl. Sievernich, Michael, Art. Mission, christliche, in: WiReLex (https://doi.org/10.23768/wirelex.Mission_christliche.200303), abgerufen am 23.01.2025. Dies geschieht, um auf der einen Seite den kolonialen Verquickungen christlicher Mission besonders im langen 19. Jahrhundert Aufmerksamkeit zu schenken und auf der anderen Seite der polyzentrischen Struktur des Christentums3Vgl. Koschorke, Klaus, Grundzüge der Außereuropäischen Christentumsgeschichte. Asien, Afrika und Lateinamerika 1450–2000, Tübingen 2022, XV–XVI. besonders ab Mitte des 20. Jahrhunderts gerecht zu werden. Im Sinne einer Globalgeschichte des Christentums wurde an verschiedenen Stellen auf die Probleme einer eurozentrischen Missionsgeschichtsschreibung und Periodisierung hingewiesen und demgegenüber die Verflechtungsgeschichte4Dazu besonders der Sammelband von Ratschiller, Linda/Wetjen, Karolin (Hrsg.), Verflochtene Mission. Perspektiven auf eine neue Missionsgeschichte, Köln 2018. christlicher Mission und die Bedeutung von Migration für die Ausbreitung und Entwicklung des Christentums5Für einen umfassenden Ansatz einer Globalgeschichte christlicher Mission unter dem Aspekt der Migration siehe Hanciles, Jehu H., Migration and the Making of Global Christianity, Grand Rapids 2021. herausgearbeitet.

    1. Neben professionalisierte Formen der Mission durch frühe christliche Missionare, wie Paulus oes-gnd-iconwaiting..., traten eine Vielzahl von zum Christentum konvertierter Juden und Heiden, welche durch ihre alltägliche Lebensform zur Verbreitung des Evangeliums beitrugen. Ein wesentlicher Faktor waren verschiedene Formen der freiwilligen und erzwungenen Migration, welche treffend als „kapillare Verbreitung“6Sievernich, Michael, Die christliche Mission. Geschichte und Gegenwart, Darmstadt 2009, 28. des Christentums beschrieben werden können.

    Der biblische Text beschreibt die Mission des Christentums innerhalb des römischen Reichs. In der Antike gab es darüber hinaus christliche Mission in den arabischen und afrikanischen Raum, sowie in Richtung Osten nach Armenien, Indien und bis nach China. Im 3. Jahrhundert bildeten sich die ersten Staatschristentümer in Armenien, im römischen Reich, in Georgien und Aksum heraus.7Feldtkeller, Mission, 1276. Auf Grund dessen wurde der Missionsauftrag (Matthäus 28,16–20[16] Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. [17] Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.[18] Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. [19] Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes [20] und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.Zur Bibelstelle) teilweise als durch die Apostel abgeschlossen verstanden.

    2. Zur Zeit des europäischen Mittelalters hatten sich unterschiedliche Formationen des Christentums auf Grund von kulturellen, theologischen und machtpolitischen Faktoren gebildet. Für diesen Zeitraum lassen sich unterschiedliche Verständnisse, Ausformungen und Herausforderung von Mission im Blick auf die lateinische Westkirche, die orthodoxen Kirchen des Ostens und im orientalischen Christentum differenzieren. Dabei werden die bis heute relevanten Fragen zum Verhältnis von Mission zu Kultur, Macht und interreligiösen Begegnungen deutlich. Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches und auch in den Jahrhunderten danach erfolgte die Mission vor allem durch die Kirche selbst. Neben der kapillaren Mission innerhalb der jeweiligen lokalen kirchlichen Strukturen spielten besonders Ordensleute eine bedeutende Rolle. Im Übergang vom Frühmittelalter zum Hochmittelalter begannen Versuche das Christentum mit Hilfe militärischer Eroberung auszubreiten. Mission in Form der Ausbreitung eines christlichen Herrschaftsgebiets (lat.: corpus christianum) wurde so zu einem Topos, welcher in gewandelter Form im Kolonialismus eine Dimension christlicher Mission bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb. Erst mit dem weitgehenden Ende europäischer Kolonialherrschaft zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dieser Modus der Mission abgelöst.8Zu den Veränderungen im neokolonialen Zeitaltern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zur Differenzierung von Kolonialismus und Imperialismus in ihrem Verhältnis zur Mission siehe Ahn, Kyo Seong, Christian Mission and Colonialism, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 330–347, 331.

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    „Die Christianisierung der Germanen ist ein zentraler Aspekt der Geschichte Europas. Sie umspannt einen Zeitraum von der Entstehung der gotisch-arianischen Kirchen im 4. Jahrhundert bis zum Abschluss der Christianisierung Skandinaviens im zwölften Jahrhundert, wobei die Slawenmission im Baltikum bis ins vierzehnte Jahrhundert währte (Angenendt, 2001; Fletcher, 1997; v. Padberg, 2006b). Das erschwert den Zugang ebenso wie das Fehlen eines allgemein akzeptierten Germanenbegriffs. Gleichwohl stellt die Vermittlung des Christentums an die germanischen Völker das zentrale Element antik-mittelalterlicher Kontinuität dar.“ Padberg, Lutz E. von, Art. Christianisierung der Germanen, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100268/), abgerufen am 05.05.2025.

    3. In der frühen Neuzeit globalisierte sich die Mission der Westkirche. Hintergrund war die vom Papst gegebene Erlaubnis zu Eroberung und Ausbeutung von erkundeten Ländern unter Voraussetzung ihrer Christianisierung. Mission in Lateinamerika und Afrika geschah so häufig in einem Zwangskontext. In Asien wurde stärker der Versuch einer Anpassung (Akkommodation) an die dortigen Kulturen versucht, auch weil die dortigen Kulturen nicht durchgehend rassistisch abgewertet wurden.9Vgl. dazu das China-Bild christlicher Missionare beschrieben in Maier, Bernhard, Die Bekehrung der Welt. Eine Geschichte der christlichen Mission in der Neuzeit, München 2021, 167–170. Protestantische Akteure traten erst weit nach der Reformationszeit im Kontext von kontinentaleuropäischem Pietismus und britischem Puritanismus als Akteure globalisierter Mission auf.

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    „Den Pietismus kann man in strukturgeschichtlicher bzw. problemgeschichtlicher Perspektive zunächst als Modus der frühen Aufklärung verstehen. Motiviert durch seine Gegnerschaft zur altprotestantischen Orthodoxie verstärkte der Pietismus die individuelle Entwicklung religiöser Subjektivität (Beutel, 2009, 93). ‚Erbauung‘ sowohl als Ausprägung individueller, religiöser Subjektivität als auch als Kommunikationsgeschehen (in den Modi Predigt, Seelsorge, Unterricht und in gemeinschaftlicher, laientheologischer Bibellektüre) wurde zum Leitmotiv der pietistischen Erneuerungsbewegung (Beutel, 2009, 73).“ Pfister, Stefanie/Roser, Matthias, Art. Pietismus, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100275/), abgerufen am 05.05.2025.

    Das 19. Jahrhundert wurde immer wieder als das Jahrhundert der protestantischen Weltmission beschrieben. Charakteristisch ist dabei der nun dominante globale Charakter der Mission. In diesem Zeitraum verbanden sich der umfassende Imperialismus westlicher Großmächte, die Erschließung weiter Teile der Welt durch Technik und Handel und neue Modelle professionalisierter Mission durch nicht-staatliche Missionsgesellschaften. Letztere wurden durch die Gebete, Spenden und die Berufungen aus Unterstützerkreisen getragen. Dieses Modell setzt sich bis heute in weiten Teilen protestantischer Mission fort. Die neuen Impulse zur Mission waren auch durch eine Relektüre des dann sogenannten Missionsbefehls in Matthäus 28[16] Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. [17] Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.[18] Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. [19] Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes [20] und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.Zur Bibelstelle motiviert.

    Die enge Verbindung des westlichen Imperialismus und Hegemonialstrebens mit der christlichen Mission im Kolonialzeitalter führte in der Mitte des 20. Jahrhunderts nach den beiden Weltkriegen und dem nahen Ende der Kolonialzeit zu einer Krise der Mission. Die christliche Mission trat in ein ökumenisches Zeitalter ein und hatte gleichzeitig eine Identitätskrise zu bearbeiten. Aus diesem theologischen Ringen erwuchs auf der einen Seite die Integration christlicher Mission in den Ökumenischen Rat der Kirchen und auf der anderen Seite ein neues Paradigma der theologischen Begründung von Mission.

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    „Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) zählt 350 Mitgliedskirchen aus mehr als 110 Ländern weltweit. Zu ihnen gehören die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen (östliche und orientalisch-orthodoxe), altkatholische, anglikanische, assyrische, in Afrika entstandene, baptistische, evangelikale, lutherische, mennonitische, methodistische, reformierte, unierte und unabhängige Kirchen, sowie Kirchen Christi/Jünger Christi, Freunde (Quäker), Provinzen der evangelischen Brüder-Unität und einige Pfingstkirchen. Damit umfasst der ÖRK zusammen mehr als 500 Millionen Christinnen und Christen. Er ist unter den zahlreichen kirchlichen Organisationen der modernen ökumenischen Bewegung die umfassendste und repräsentativste, er fördert den Dialog und die Zusammenarbeit von Kirchen aus Ost und West, aus Süd und Nord.“ Sinn, Simone, Art. Ökumenischer Rat der Kirchen, in: Konfessionskunde (https://konfessionskunde.de/strukturen/begriff/oekumenischer-rat-der-kirchen-oerk/), abgerufen am 05.05.2025.

    Es setzte sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts das systematisch-theologische Begründungsmodell der Sendung Gottes in die Welt (lat.: missio dei) als zentrales Begründungsnarrativ christlicher Mission in allen Konfessionen durch. Während in weiten Teilen des 20. Jahrhunderts die Wahrnehmung einer Krise der Mission das Christentum dominierte, zeigte sich empirisch, dass das Christentum im 20. Jahrhundert gegen die Erwartung gewachsen ist. Der Missionshistoriker Scott W. Sunquist oes-gnd-iconwaiting... spricht daher von einem „unexpected Christian Century“.10Sunquist, Scott W., The Unexpected Christian Century. The Reversal and Transformation of Global Christianity, 1900–2000, Grand Rapids 2015. Die Gründe dafür liegen in der missionarischen Wirksamkeit der kontextuellen11Vgl. Vellguth, Klaus, Art. Kontextuelle Theologien, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 25.07.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_45-1), abgerufen am 05.05.2025. Christentümer12Vgl. Gruber, Judith, Christentum und Christentümer, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 27.07.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_9-1), abgerufen am 05.05.2025. im globalen Süden, dem Aufkommen des globalen Pentekostalismus und der missionarischen Impulse des Evangelikalismus13Vgl. Ehmann, Matthias, Art. Evangelikalismus, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 26.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_36-1), abgerufen am 05.05.2025. In der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts hat sich das Christentum weiter globalisiert, so dass es sich auf allen Kontinenten in großer Zahl etabliert hat. Dabei hat es sich in unterschiedlichste konfessionelle und kontextuelle Formen pluralisiert. Die Zahl der ins Ausland gesandten Missionar*innen hat im Jahr 2025 mit 450 000 ein Allzeithoch erreicht.14Die Daten entstammen der seit 1985 jährlich vorgelegten Religionsstatistik zum globalen Christentum, welche inzwischen auch als World Christian Database verfügbar ist. Hier Zurlo, Gina A./Johnson, Todd (Hrsg.), Status of Global Christianity, 2025, in the Context of 1900–2050, Leiden/Boston (PDF-Dokument, https://www.gordonconwell.edu/wp-content/uploads/sites/13/2025/01/Status-of-Global-Christianity-2025.pdf), abgerufen am 05.05.2025, 1–2, 1.

    3. Theologische Profile

    Zum Ende des 20. Jahrhunderts hat sich die Figur der missio dei15Für eine kurze Einordnung des Konzepts der missio dei als Grundlage zeitgenössischer Missionsverständnisse im globalen Christentum siehe insbesondere Bevans, Stephen, Theologies of Mission, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.) The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 111–128, 112. als theologische Grundbestimmung christlicher Mission durchgesetzt. Aus der Trinitätstheologie kommend, wird die über sich hinausweisende Sendung Gottes in die Welt als Grund und Inhalt christlicher Mission verstanden. Individuelles und kirchliches Handeln in der Mission bleibt so als responsorisches Geschehen dem Handeln Gottes nachgeordnet. Mission behält dabei aber ihre zentrale Bedeutung für Theologie und Praxis des christlichen Glaubens und kann mit Eberhard Jüngel oes-gnd-iconwaiting... als „Rhythmus des Herzens der Kirche“16Jüngel, Eberhard, Mission und Evangelisation, in: Jüngel, Eberhard (Hrsg.), Ganz werden. Theologische Erörterungen V, Tübingen 2003, 115–136, 115. verstanden werden. Mission verbindet in der Glaubenszusage und der Praxis christlicher Nachfolge Zuspruch und Anspruch des Evangeliums. „Und in diesem ‚Zwischenglied‘ zwischen jenem souveränen Indikativ des Evangeliums einerseits und den unsere Aktivitäten herausfordernden Imperativen andererseits hat das, was zu Recht Mission und Evangelisation genannt zu werden verdient, seinen theologischen Sitz im Leben.“17Jüngel, Mission, 122.

    Im Kontrast zur zentralen Bedeutung der Mission für Theologie und Praxis, die Jüngel postulierte, explizieren neuere Entwürfe der Systematischen Theologie ihre impliziten Annahmen und Austräge für eine Theologie der Mission meist nicht.18Selbst die dezidiert konservative Dogmatik von Wayne Grudem aus dem angelsächsischen Evangelikalismus entfaltet Mission nur auf einer knappen Seite in der Ekklesiologie unter den Aufgaben der Kirchen. Vgl. Grudem, Wayne, Biblische Dogmatik. Eine Einführung in die systematische Theologie, Bonn 2013, 963–964. Eine Ausnahme bildet Veli-Matti Kärkkäinen oes-gnd-iconwaiting..., der in seiner Christologie den Topos der Versöhnung als Zentralmoment der Mission der Kirche in der Welt19Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Christ and Reconciliation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 1, Grand Rapids 2013, 364–380. herausarbeitet und diesen unmittelbar ins Verhältnis zu einer religionstheologischen Reflexion von Versöhnung setzt.20Vgl. Kärkkäinen, Christ, 381–403. Auch seine Offenbarungs21Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Trinity and Revelation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 2, Grand Rapids 2014, 123–178. und Trinitätslehre22Vgl. Kärkkäinen, Trinity, 363–417. entfaltet er im religionstheologischen Horizont und greift so zentrale missionstheologische Fragestellungen nach der Exklusivität jüdisch-christlicher Offenbarung und der Universalität des Gottesverständnisses auf. In seinem Entwurf zur Pneumatologie und Erlösung entfaltet Kärkkäinen ein ganzheitliches Erlösungsverständnis, welches mit zeitgenössischen Ansätzen holistischer Theologien der Mission in den Dialog tritt.23Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Spirit and Salvation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 4, Grand Rapids 2016. Dieser Dialog findet seinen stärksten Ausdruck in der Ekklesiologie, in welcher er konzeptionell Kirche als Mission und in Perspektive ihrer missionalen Existenz in der Welt entwickelt.24Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Hope and Community. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 5, Grand Rapids 2017.

    Inhaltlich kann christliche Mission als Zusammenspiel von christlichem Zeugnis,25Vgl. Bevans, Theologies, 114. ganzheitlichem Dienst und prophetischem Dialog in der Nachfolge bestimmt werden.26Vgl. Bevans, Theologies, 115–121. Christliches Zeugnis beinhaltet dabei alle intentionalen verbalen und non-verbalen Kommunikationsformen des Evangeliums, etwa in Predigt, Katechese, Liturgie und zeichenhaften Handlungen. Der ganzheitliche Dienst umfasst spontane und organisierte Formen der Zuwendung zu Mitlebewesen und kann sich dabei auf materielle, soziale, physische und psychische Bedürftigkeit auf individueller und gesellschaftlicher Ebene beziehen. Der prophetische Dialog tritt neben das Verkündigungshandeln und den konkreten Dienst, in dem er aus christlicher Haltung und im Rückbezug auf christliche Ethik im Sinne einer öffentlichen Theologie dialogisch an gesellschaftlichen Debatten teilnimmt und Fürsprache für Marginalisierte übt.

    Die meisten Kirchen und Frömmigkeitsbewegungen haben eigenständige Profile der Mission entwickelt und diese artikuliert:

    Ein wesentlicher Neuansatz in der römisch-katholischen Kirche stellt das Zweite Vatikanische Konzil27Vgl. Schelhas, Johannes, Art. Zweites Vatikanisches Konzil, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201102/), abgerufen am 05.05.2025. mit seinen Dokumenten zu Mission (Ad Gentes) und Religion (Nostra Aetate) dar. Das zentrale aktuelle Dokument zu Mission ist das Schreiben Evangelii Gaudium.28Vgl. Papst Franziskus, Evangelii Gaudium. Apostolisches Schreiben über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute, 24.11.2013 (https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html), abgerufen am 05.05.2025. Die römisch-katholische Mission ist stark durch ihr Selbstverständnis als Weltkirche und durch missionarische Orden geprägt.

    Das zeitgenössisches Missionsdokument des Ökumenischen Rates der Kirchen ist die Erklärung „Together towards Life“29Vgl. World Council of Churches, Together towards Life. Mission and Evangelism in Changing Landscapes, 2013 (PDF, https://www.oikoumene.org/sites/default/files/Document/Together_towards_Life.pdf), abgerufen am 05.05.2025. aus dem Jahr 2013. Globale ökumenische Aushandlungsprozesse, Fragen der Gewichtung von Zeugnis, Dienst und Fürsprache und ein thematisch breites Missionsverständnis sind charakteristisch für diese Diskursformation des Christentums.

    Für den globalen Evangelikalismus sind der Lausanner Kongress von 1974 mit der Lausanner Verpflichtung30Vgl. Lausanne Movement (Hrsg.), Die Lausanner Verpflichtung, 1974 (https://lausanne.org/de/statement/lausanner-verpflichtung), abgerufen am 05.05.2025. und die nachfolgenden Kongresse und Erklärungen (Manila 1989, Kapstadt 2010, Seoul 2024) Orientierungspunkte. Besonders die Verhältnisbestimmung von Evangelisation und sozialer Aktion innerhalb der Mission stellt einen zentralen Diskurs dar.31Vgl. Kung, Lap Yan, Christian Mission and Social Action, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 274–292, 280–282. In den 1980er Jahren wurde dafür der Transformationsbegriff als konzeptuelle Vermittlungsinstanz vom südafrikanischen Theologen David Bosch oes-gnd-iconwaiting... entwickelt.32Einen ersten prominenten Niederschlag in einem Dokument christlicher Missionsbewegungen findet der Begriff in: Lausanne Movement (Hrsg.), Transformation. The Church in Response to Human Need, 12.06.1983 (https://lausanne.org/content/statement/transformation-the-church-in-response-to-human-need), abgerufen am 05.05.2025. Stilbildend für die Missionstheologie des ausgehenden 20. Jahrhunderts wurde der Begriff besonders durch die 1992 erschienene Monographie von Bosch, David J., Transforming Mission. Paradigm Shifts in Theology of Mission, Maryknoll 101996. Spezifikum vieler evangelikaler und pentekostaler Missionstheologien ist die Betonung von persönlichem Glauben und pneumatischem Wirken.

    Die „Five Marks of Mission“33Vgl. https://www.anglicancommunion.org/mission/marks-of-mission.aspx, abgerufen am 05.05.2025. der anglikanischen Gemeinschaft umfassen Evangeliumsverkündigung, Taufe und Jüngerschaft, Dienst an den Nächsten, Einsatz für eine gerechte Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung. Sie stehen beispielhaft für ein ausdifferenziertes Missionsverständnis im zeitgenössischen Christentum.

    Die verschiedenen christlichen Kirchen vereint, dass sich die Art und Weise der Mission aus ihrem Gegenstand ergibt. Als zentrales Konvergenzdokument zu einer Ethik der Mission dient das von der römisch-katholischen Kirche, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der Weltweiten Evangelischen Allianz erarbeitete Dokument „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt“34Vgl. Ökumenische Rat der Kirchen/Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog/Weltweite Evangelische Allianz (Hrsg.), Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt. Empfehlungen für einen Verhaltenskodex, 2011 (https://www.oikoumene.org/sites/default/files/Document/ChristianWitness_G.pdf), abgerufen am 05.05.2025. aus dem Jahr 2011.

    4. Lebensweltliche Verortung und zeitgenössische Themenfelder

    In globalisierten, postmigrantischen und multireligiösen Kontexten treffen die Praktiken und Medien der Mission unterschiedlicher Religionen aufeinander. Dies betrifft beispielsweise die gesellschaftlichen Bereiche: Bildung, Politik, Recht, Migration und Medien. Die Reflexion christlicher Mission weist auf diesem Hintergrund Berührungspunkte mit verschiedenen kulturwissenschaftlichen und theologischen Diskursfeldern auf. Zentrale Themen sind Mission und interreligiöse Begegnung und Dialog35Vgl. Dahling-Sander, Christoph, Art. Dialog der Religionen, evangelische Sicht, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100181/), abgerufen am 05.05.2025. verbunden mit einer Hermeneutik des Fremden36Vgl. Gärtner, Claudia, Art. Hermeneutik des Fremden, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100078/), abgerufen am 05.05.2025. und Fragen des Proselytismus,37Für eine einführende Definition in den Terminus „Proselytismus“ aus Perspektive der Religionswissenschaft und Interkulturellen Theologie siehe Robert, Marie-Hélène, Proselytism in Christian Churches. Insights from the European Scene, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.) The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 219–237, 220–221. sowie Mission und Kolonialismus38Vgl. Ruether, Kirsten, Art. Mission und Kolonialismus, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 15.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_52-1), abgerufen am 05.05.2025. mit den Phänomenen des Post- und Neokolonialismus.39Vgl. Konz, Britta, Art. Postkolonialismus, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201101/), abgerufen am 05.05.2025. Theologisch eng mit Mission verbunden ist die Frage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit sowie der Schutz anderer Menschenrechte.40Vgl. Suhner, Jasmine, Art. Menschenrechte, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201100/), abgerufen am 05.05.2025. Innerhalb der Missionstheologie gibt es besonders seit den 1970er Jahren Diskurse zur Verhältnisbestimmung von Evangelisation und sozialen Handeln und seit den 1980ern zum Verhältnis von Mission und Umwelt,41Vgl. Bergmann, Sigurd, Art. Anthropozän und Klimawandel, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 10.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_70-1), abgerufen am 05.05.2025. verbunden mit der Frage nach der kosmologischen Dimension des Heils. Aus diesen lebensweltlichen Verortungen und zeitgenössischen Themenfeldern ergeben sich verschiedene Anknüpfungspunkte an klassische und zeitgenössische Diskurse christlicher Ethik. Diese werden in den jeweiligen theologischen und kirchlichen Traditionen sowie im ökumenischen Dialog geführt, wobei sich auch hier die eigenständigen Profile der Theologien der Mission entfalten.

    Literaturangaben

    Bosch, David J., Mission im Wandel. Paradigmenwechsel in der Missionstheologie, Gießen 2012.
    Deutsche Übersetzung des 1992 erschienenen und international bis heute beachteten Grundlagenwerks Transforming Mission des südafrikanischen Theologen. Es greift auf die von Hans Küng oes-gnd-iconwaiting... in die Theologie eingeführte Paradigmentheorie zurück. Im ersten Hauptteil wird das Missionsparadigma der frühen Kirche als neutestamentliche Theologie der Mission erarbeitet. Der weite Hauptteil liefert als Missionsgeschichte einen Überblick zu historischen Paradigmata. Der dritte Teil entfaltet ein ökumenisches Paradigma für das 21. Jahrhundert.

    Gmainer-Pranzl, Franz et al. (Hrsg.), Handbuch Interkulturelle Theologie. Umbrüche – Zugänge – Horizonte, Berlin/Heidelberg 2024.

    Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022.
    Beide Werke liefern als wesentliche deutschsprachige und englische Handbücher zum Gegenstand Einführungen und Orientierungen zu wesentlichen Aspekten christlicher Mission in Geschichte und Gegenwart.

    Jahnel, Claudia, Interkulturelle Theologie und Kulturwissenschaft. Untersucht am Beispiel afrikanischer Theologie, Stuttgart 2016.
    Das Werk greift entlang der Kategorien Zeit, Macht und Raum kulturwissenschaftliche Diskurse zur Analyse theologischer Geltungsansprüche in afrikanischen Theologien auf. Es zeigt beispielhaft eine wissenschaftliche Analyse kontextueller Theologien des globalen Christentums.

    Kärkkäinen, Veli-Matti, A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World (Volume 1—5), Grand Rapids 2013—2017.
    Die fünfbändige Dogmatik des lutherisch und pentekostal geprägten Theologen ist konsequent im Horizont einer Theologie der Religionen entwickelt. Sie bietet die tiefgreifendste Auseinandersetzung mit Themen der Missionstheologie innerhalb zeitgenössischer Systematischer Theologie.

    Robert, Dana L., Christian Mission. How Christianity Became a World Religion, Chichester 2009.

    Koschorke, Klaus, Grundzüge der Außereuropäischen Christentumsgeschichte. Asien, Afrika und Lateinamerika 1450–2000, Tübingen 2022.
    Beide Bücher führen als englische und deutschsprachige Standardwerke in die Geschichte christlicher Mission ein und legen dabei einen zeitlichen Schwerpunkt auf die Entwicklungen ab dem Jahr 1500.

    Sievernich, Michael, Die christliche Mission. Geschichte und Gegenwart, Darmstadt 2009.
    Das Werk entfaltet als grundlegende römisch-katholische Einführung zum Gegenstand historische Entwicklungen und systematische Perspektiven.

    Wrogemann, Henning, Mission und Religion in der Systematischen Theologie der Gegenwart. Das Missionsverständnis deutschsprachiger protestantischer Dogmatiker im 20. Jahrhundert, Göttingen 1997.
    Das Werk bietet einen Überblick zum Missions- und Religionsverständnis in den systematisch-theologischen Ansätzen von Martin Kähler oes-gnd-iconwaiting..., Ernst Troeltsch oes-gnd-iconwaiting..., Paul Althaus oes-gnd-iconwaiting..., Karl Barth oes-gnd-iconwaiting..., Paul Tillich oes-gnd-iconwaiting..., Wolfhart Pannenberg oes-gnd-iconwaiting..., Helmut Thielicke oes-gnd-iconwaiting..., Jürgen Moltmann oes-gnd-iconwaiting..., Michael von Brück oes-gnd-iconwaiting... und Friedrich-Wilhelm Marquardt oes-gnd-iconwaiting....

    Einzelnachweise

    • 1
      Vgl. Feldtkeller, Andreas, Art. Mission II. Christentum 2. Kirchengeschichtlich, in: RGG 5 (42002), 1275–1283.
    • 2
      Vgl. Sievernich, Michael, Art. Mission, christliche, in: WiReLex (https://doi.org/10.23768/wirelex.Mission_christliche.200303), abgerufen am 23.01.2025.
    • 3
      Vgl. Koschorke, Klaus, Grundzüge der Außereuropäischen Christentumsgeschichte. Asien, Afrika und Lateinamerika 1450–2000, Tübingen 2022, XV–XVI.
    • 4
      Dazu besonders der Sammelband von Ratschiller, Linda/Wetjen, Karolin (Hrsg.), Verflochtene Mission. Perspektiven auf eine neue Missionsgeschichte, Köln 2018.
    • 5
      Für einen umfassenden Ansatz einer Globalgeschichte christlicher Mission unter dem Aspekt der Migration siehe Hanciles, Jehu H., Migration and the Making of Global Christianity, Grand Rapids 2021.
    • 6
      Sievernich, Michael, Die christliche Mission. Geschichte und Gegenwart, Darmstadt 2009, 28.
    • 7
      Feldtkeller, Mission, 1276.
    • 8
      Zu den Veränderungen im neokolonialen Zeitaltern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zur Differenzierung von Kolonialismus und Imperialismus in ihrem Verhältnis zur Mission siehe Ahn, Kyo Seong, Christian Mission and Colonialism, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 330–347, 331.
    • 9
      Vgl. dazu das China-Bild christlicher Missionare beschrieben in Maier, Bernhard, Die Bekehrung der Welt. Eine Geschichte der christlichen Mission in der Neuzeit, München 2021, 167–170.
    • 10
      Sunquist, Scott W., The Unexpected Christian Century. The Reversal and Transformation of Global Christianity, 1900–2000, Grand Rapids 2015.
    • 11
      Vgl. Vellguth, Klaus, Art. Kontextuelle Theologien, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 25.07.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_45-1), abgerufen am 05.05.2025.
    • 12
      Vgl. Gruber, Judith, Christentum und Christentümer, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 27.07.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_9-1), abgerufen am 05.05.2025.
    • 13
      Vgl. Ehmann, Matthias, Art. Evangelikalismus, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 26.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_36-1), abgerufen am 05.05.2025.
    • 14
      Die Daten entstammen der seit 1985 jährlich vorgelegten Religionsstatistik zum globalen Christentum, welche inzwischen auch als World Christian Database verfügbar ist. Hier Zurlo, Gina A./Johnson, Todd (Hrsg.), Status of Global Christianity, 2025, in the Context of 1900–2050, Leiden/Boston (PDF-Dokument, https://www.gordonconwell.edu/wp-content/uploads/sites/13/2025/01/Status-of-Global-Christianity-2025.pdf), abgerufen am 05.05.2025, 1–2, 1.
    • 15
      Für eine kurze Einordnung des Konzepts der missio dei als Grundlage zeitgenössischer Missionsverständnisse im globalen Christentum siehe insbesondere Bevans, Stephen, Theologies of Mission, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.) The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 111–128, 112.
    • 16
      Jüngel, Eberhard, Mission und Evangelisation, in: Jüngel, Eberhard (Hrsg.), Ganz werden. Theologische Erörterungen V, Tübingen 2003, 115–136, 115.
    • 17
      Jüngel, Mission, 122.
    • 18
      Selbst die dezidiert konservative Dogmatik von Wayne Grudem aus dem angelsächsischen Evangelikalismus entfaltet Mission nur auf einer knappen Seite in der Ekklesiologie unter den Aufgaben der Kirchen. Vgl. Grudem, Wayne, Biblische Dogmatik. Eine Einführung in die systematische Theologie, Bonn 2013, 963–964.
    • 19
      Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Christ and Reconciliation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 1, Grand Rapids 2013, 364–380.
    • 20
      Vgl. Kärkkäinen, Christ, 381–403.
    • 21
      Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Trinity and Revelation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 2, Grand Rapids 2014, 123–178.
    • 22
      Vgl. Kärkkäinen, Trinity, 363–417.
    • 23
      Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Spirit and Salvation. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 4, Grand Rapids 2016.
    • 24
      Vgl. Kärkkäinen, Veli-Matti, Hope and Community. A Constructive Christian Theology for the Pluralistic World 5, Grand Rapids 2017.
    • 25
      Vgl. Bevans, Theologies, 114.
    • 26
      Vgl. Bevans, Theologies, 115–121.
    • 27
      Vgl. Schelhas, Johannes, Art. Zweites Vatikanisches Konzil, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201102/), abgerufen am 05.05.2025.
    • 28
      Vgl. Papst Franziskus, Evangelii Gaudium. Apostolisches Schreiben über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute, 24.11.2013 (https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html), abgerufen am 05.05.2025.
    • 29
      Vgl. World Council of Churches, Together towards Life. Mission and Evangelism in Changing Landscapes, 2013 (PDF, https://www.oikoumene.org/sites/default/files/Document/Together_towards_Life.pdf), abgerufen am 05.05.2025.
    • 30
      Vgl. Lausanne Movement (Hrsg.), Die Lausanner Verpflichtung, 1974 (https://lausanne.org/de/statement/lausanner-verpflichtung), abgerufen am 05.05.2025.
    • 31
      Vgl. Kung, Lap Yan, Christian Mission and Social Action, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 274–292, 280–282.
    • 32
      Einen ersten prominenten Niederschlag in einem Dokument christlicher Missionsbewegungen findet der Begriff in: Lausanne Movement (Hrsg.), Transformation. The Church in Response to Human Need, 12.06.1983 (https://lausanne.org/content/statement/transformation-the-church-in-response-to-human-need), abgerufen am 05.05.2025. Stilbildend für die Missionstheologie des ausgehenden 20. Jahrhunderts wurde der Begriff besonders durch die 1992 erschienene Monographie von Bosch, David J., Transforming Mission. Paradigm Shifts in Theology of Mission, Maryknoll 101996.
    • 33
    • 34
      Vgl. Ökumenische Rat der Kirchen/Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog/Weltweite Evangelische Allianz (Hrsg.), Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt. Empfehlungen für einen Verhaltenskodex, 2011 (https://www.oikoumene.org/sites/default/files/Document/ChristianWitness_G.pdf), abgerufen am 05.05.2025.
    • 35
      Vgl. Dahling-Sander, Christoph, Art. Dialog der Religionen, evangelische Sicht, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100181/), abgerufen am 05.05.2025.
    • 36
      Vgl. Gärtner, Claudia, Art. Hermeneutik des Fremden, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/100078/), abgerufen am 05.05.2025.
    • 37
      Für eine einführende Definition in den Terminus „Proselytismus“ aus Perspektive der Religionswissenschaft und Interkulturellen Theologie siehe Robert, Marie-Hélène, Proselytism in Christian Churches. Insights from the European Scene, in: Kim, Kirsteen et al. (Hrsg.) The Oxford Handbook of Mission Studies, Oxford 2022, 219–237, 220–221.
    • 38
      Vgl. Ruether, Kirsten, Art. Mission und Kolonialismus, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 15.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_52-1), abgerufen am 05.05.2025.
    • 39
      Vgl. Konz, Britta, Art. Postkolonialismus, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201101/), abgerufen am 05.05.2025.
    • 40
      Vgl. Suhner, Jasmine, Art. Menschenrechte, kirchengeschichtsdidaktisch, in: WiReLex (https://bibelwissenschaft.de/stichwort/201100/), abgerufen am 05.05.2025.
    • 41
      Vgl. Bergmann, Sigurd, Art. Anthropozän und Klimawandel, in: Handbuch Interkulturelle Theologie, 10.09.2024 (https://doi.org/10.1007/978-3-662-66324-0_70-1), abgerufen am 05.05.2025.
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