Nachweise in SysLex
Auferstehung Jesu Christi(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Auferstehung Jesu gilt als zentraler Inhalt und ereignishafter Grund des christlichen Glaubens, da durch sie die Sammlung der Jünger, ihre Verkündung und die Traditionsbildung initiiert wurden. Im Zentrum steht die Überzeugung, dass Jesus nach seinem Kreuzestod durch Gott auferweckt wurde und sich seinen Jünger als Auferstandener offenbarte. Dass dieses Geschehen als Vorwegnahme dessen zu deuten ist, was alle Menschen für sich und die Welt hoffen dürfen, wird im Glauben, der Taufe und dem Osterfest vergegenwärtigt. Freilich ist diese Botschaft nicht erst für moderne Christ*innen irritierend, sondern wurde von Beginn an als Torheit und Ärgernis aufgefasst (vgl. 1Kor 1,23), das unser Weltverständnis herausfordert und zur Auseinandersetzung mit theologischen Grundfragen ruft. Sich diesen zu stellen, ist Aufgabe einer Theologie, die zeigen kann, warum die Auferstehung eine Hoffnungsperspektive eröffnet, die für das gesamte Leben relevant ist. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Erlösung, Gerechtigkeit, Glauben, Heil, Jesus Christus, Offenbarung, Rechtfertigung, Soteriologie, Sünde, Tod Jesu Christi |
Version | 1.0 |
Geist Gottes(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Dieser Satz bildet den Schluss des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (bezeugt seit 404), das in allen westlichen Traditionen gebetet wird. Es ist trinitarisch aufgebaut, das heißt, es gibt an, was unter dem Glauben an Gott, den Schöpfer (vgl. Art. Schöpfung) und Vater, an Jesus Christus und an den Heiligen Geist zu verstehen ist. Doch lässt die Rede des dritten Glaubensartikels von Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und dem ewigen Leben als Erklärung für den Heiligen Geist nicht viele Gläubige eher ratlos zurück? Wie können wir den Heiligen Geist verstehen? Das hebräische und das griechische Wort für Geist (Ruach und Pneuma) steht auch für Wind. Wie der Wind, so „überkommt“ der Geist Menschen, er „kommt herab“. Er „ergreift“ sowohl einzelne Menschen als auch Gemeinschaften. Doch da er schwer zu fassen ist, wird er gern als numinose, als unbegreifliche göttliche Macht angesehen. Ist es also sinnlos, sich um ein klares Verständnis von Gottes Geist zu bemühen? Wie können wir deutlich machen: Gottes Geist, der Heilige Geist, ist eine sehr reale Kraft, die Menschen befreit und erhebt? Er ist ein unbedingt guter Geist und muss von allen möglichen Geistern und natürlichen und kulturellen Mächten und Kräften unter den Menschen unterschieden werden. Das gelingt nicht über den religiös überhöhten Bezug auf eine Naturromantik. Denn auch wenn der göttliche Geist mit seinem „Überkommen“ an eine angenehm wärmende Sonne, einen kühlenden Wind oder einen ersehnten Regen erinnern kann, darf er nicht mit natürlichen und kosmischen Kräften verwechselt werden.[1] Die Sonne kann verbrennen, Stürme und Unwetter können vernichten und töten. Und alles natürliche Leben lebt unabdingbar auf Kosten von anderem Leben.[2] Auf welch anderem Weg können wir den unbedingt guten Geist Gottes, den Heiligen Geist, zu erfassen suchen? Biblische Texte und Geschichten können uns davor bewahren, im Eindruck stecken zu bleiben: Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten – das sind doch nur verstiegene Sprechblasen vergangener Zeiten. Biblische Orientierungen, gerade an Texten des Alten Testaments, führen heraus aus dem Geflecht von Unklarheiten. [1] Vgl. dazu Moltmann, Jürgen, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, Gütersloh 2010. Er möchte den Geist entdecken „in der Natur, in den Pflanzen, in den Tieren und in den Ökosystemen der Erde“ (23), „Gott in allen Dingen erfahren“ (49ff.). [2] Vgl. Welker, Michael, „Der Geist der Freiheit und die Freiheit des Geistes“, in: Theologie im Gespräch. Jürgen Moltmann zum 95. Geburtstag, Bad Boll, 22.–24. 10. 2021, epd-Dokumentation 5, 2022, 7–12. |
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Sachschlagwort | Gemeinschaft, Glauben, Gott, Kirche, Offenbarung, Relation, Sakrament, Trinität, Wunder |
Version | 1.0 |
Jesus Christus (als Thema systematischer Theologie)(Autor*in )
Verwandte Artikel | |
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Das Bekenntnis, Jesus Christus ist Gott und Mensch, artikuliert den christlichen Glauben. Seine dogmatische Reflexion nennt man Christologie. Bei ihr handelt es sich um eine theologische Beschreibung der Bedeutung und Funktion Jesu Christi für den christlichen Glauben. Als theologische Lehre ist die Christologie, so wird im Folgenden vorgeschlagen, nicht gegenständlich-sachhaltig als Darstellung einer Person und ihrer Besonderheit zu verstehen, sondern reflexiv. Sie erörtert den christlichen Glauben als ein in die Geschichte eingebundenes Kommunikationsgeschehen. Dieser Vorschlag nimmt sowohl die Entwicklungsgeschichte der Christologie in der Moderne als auch die verschiedenen Kritiken an ihr seit der europäischen Aufklärung auf und überführt sie in eine konstruktive Neubestimmung der theologischen Lehre von Jesus Christus. |
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Sachschlagwort | Christologie, Evangelium, Gott, historischer Jesus, Kreuz, Offenbarung, Zwei-Naturen-Lehre |
Version | 1.0 |
Kanon(Autor*in )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Das Wort Kanon hat eine mehrfache Bedeutung. Im christlichen Kontext steht es einerseits für die Bibel als Sammlung heiliger Schriften und andererseits für die Grundlage oder die elementaren Inhalte des christlichen Glaubens. In welchem Verhältnis beide zueinanderstehen, ist Thema der Fundamentaltheologie, aber auch der materialen Dogmatik. Gleiches gilt für Bibelkanon und Bibelhermeneutik, wobei die Bibel in ihrer Funktion als Heilige Schrift einen noch näher zu bestimmenden normativen Rang nicht nur für die Verkündigung und das Leben der Kirche, sondern auch für die Theologie in all ihren Disziplinen hat. Inwiefern dies gilt und wie sich dies konkret in der theologischen Arbeit zeigt, ist allerdings Gegenstand bleibender Debatten. |
Sachschlagwort | Glauben, Kirche, Konfession, Offenbarung, Schrift, Tradition, Wort Gottes |
Version | 1.0 |
Schrift(Autor*innen )
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Der Bezug auf die Bibel als Heilige Schrift ist in Praxis und Theorie konstitutiv für das Christentum und hat insbesondere im Protestantismus eine identitätsstiftende Funktion. Dies wird deutlich an ihrer herausgehobenen Bedeutung als Kanon. Seit der Reformation verstehen evangelische Kirchen die Bibel als „Regel und Richtschnur“ (Konkordienformel, Art. I) des Glaubens, an der sich kirchliches Leben und theologische Lehre zu orientieren haben. Wie diese Orientierung an der Bibel aber im Leben der Kirche wie auch in der theologischen Reflexion genau zu verstehen ist, bleibt sowohl im Protestantismus als auch zwischen den Konfessionen strittig. Insofern kommt die Schrift in der gegenwärtigen evangelischen Dogmatik vor allem im Modus der Krisenbeschreibung in den Blick: Die Debatte um die sog. „Krise des Schriftprinzips“ ist ein Grundmoment gegenwärtiger theologischer Reflexion auf die Schrift: Für wen gilt die Schrift wie und in welchen Belangen? Wie verhalten sich historisch zu deutende Texte zu gegenwärtigen Herausforderungen? Wie ist mit der Pluralität der Schrift und ihrer Auslegung umzugehen? |
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Sachschlagwort | Autorität, Bekenntnis, Evangelium, Exegese, Geist Gottes, Glauben, Hermeneutik, historische Kritik, Jesus Christus, Kanon, Kirche, Lehramt, Offenbarung, Rationalismus, Tradition |
Version | 1.0 |
Theologie der Religionen(Autor*in )
Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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Exzerpt | Die Bezeichnung „Theologie der Religionen“ bezeichnet das Themenfeld, das sich mit der systematisch-theologischen Beziehungsbestimmung des christlichen Glaubens und der Glaubensgemeinschaft (Kirche) zu nichtchristlichen Religionen beschäftigt. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit religiöser Pluralität im Allgemeinen, aber auch die Diskussion von Fragen, die sich im Verhältnis zu bestimmten nichtchristlichen Religionen (etwa dem Islam) stellen. |
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Sachschlagwort | Heil, Hermeneutik, interreligiöser Dialog, Kirche, Komparative Theologie, Offenbarung, Ökumene, Pluralismus, Religionskritik, Transzendenz, Wahrheit, Weltreligionen |
Version | 1.0 |
Tradition (evangelisch)(Autor*in )
Verwandte Artikel | |
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Der christliche Glaube lebt von der Weitergabe seiner Inhalte. Das Zeugnis von der Offenbarung Gottes in Jesus Christus wurde über Jahrhunderte mündlich und schriftlich überliefert. Tradition ist also ein Überlieferungsprozess (lat. tradere). In diesem Prozess ringen Christ*innen darum, wie die überlieferten Inhalte (lat. tradita, traditum) verstanden werden können. So entstanden Lehren und Bekenntnisse, Rituale und Haltungen, die ebenfalls als Tradition bezeichnet werden können. Auch wenn die Glaubensentstehung unverfügbar ist, braucht es die Überlieferung der Glaubensinhalte, sodass Glaube entstehen kann. Die Frage nach Tradition ist daher ein grundlegendes theologisches Thema, das jedoch in der protestantischen Dogmatik oft nur am Rande, insbesondere im Kontext interkonfessioneller Kontroversen um die Frage nach den Quellen der Theologie und des Heils behandelt wurde. Was genau Tradition meint, bestimmt die protestantische Theologie immer im Gegenüber und in Relation zur Bibel. |
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Sachschlagwort | Aufklärung, Glauben, Kanon, Offenbarung, Quellen der Theologie, Schrift, Schriftprinzip, Vernunft, Wahrheit, Wort Gottes |
Version | 1.0 |
Versöhnung (dogmatisch)(Autor*in )
Verwandte Artikel | |
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Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
Exzerpt | Versöhnung im dogmatischen Verständnis zielt darauf ab, die aus der Sünde resultierende Trennung von Gott und Schöpfung zu beheben. Mit dem Begriff der Versöhnung wird also eine spezifische Form des In-Beziehung-Tretens von Gott und der Schöpfung verstanden, die an Konzepte wie Erlösung, Rechtfertigung oder Zurechtbringung angrenzt und zusammen mit diesen der Soteriologie zuzurechnen ist. Ihr Spezifikum erhält sie durch die Prozesshaftigkeit und Vorläufigkeit des Gott-weltlichen Beziehungsgeschehens und seiner Effekte. Der Artikel führt systematisch und historisch in den Begriff ein und entfaltet die gegenwärtigen Problemfelder für Ökumene, individuelles Leben und unversöhnlich bleibenden Konstellationen. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Christologie, Erlösung, Mensch, Offenbarung, Ökumene, Rechtfertigung, Sünde, Trinität |
Version | 1.0 |