Beziehung

Nachweise in SysLex

Behinderung (dogmatisch)(Autor*in )
Veröffentlicht28. August 2025
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Behinderung stellt nicht nur eine sozial und medizinisch relevante Erfahrung dar, sondern eröffnet einen grundlegenden theologischen Erkenntnisweg. Die Disability Theology hinterfragt zentrale Lehrstücke der Dogmatik, indem sie Konzepte wie Ganzheit, Normalität und Erlösung im Spiegel von Abhängigkeit, Beziehung und gelebter Differenzerfahrung neu interpretiert. Sie kritisiert die Gleichsetzung von Heilung mit Heil, Normativität mit Ganzheit und Autonomie mit Menschsein und erschließt stattdessen das leiblich situierte, auf Resonanz und Teilhabe angelegte Leben als Ort göttlicher Gegenwart. Dies wirft nicht nur ethische Fragen zu Inklusion, medizinischen Grenzfragen und sozialer Teilhabe auf, sondern auch systematisch-theologische: Wie lassen sich z. B. Gottesbild, Anthropologie, Christologie, Pneumatologie und Eschatologie im Licht leiblicher Vielfalt, relationaler Verwobenheit und geteilter Angewiesenheit neu denken? Die Disability Theology zeigt sich damit als interdisziplinäres, aber dogmatisch profiliertes Feld, das innerkirchlich wie ökumenisch an Relevanz gewinnt.

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SachschlagwortAbhängigkeit, Behinderung, Beziehung, Erlösung, Gnade, Gottebenbildlichkeit, Heil, Körper, Leib, Vulnerabilität
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Gebet(Autor*in )
Verwandte Artikel
Veröffentlicht30. September 2025
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Das Gebet ist eine Form religiösen Handelns, in dem Menschen vor Gott bringen, was sie bewegt. Dabei ist es einerseits Ausdruck, der Religion zeigt und erleben lässt, andererseits Eindruck, der Religion ausbildet und formt. In religiöser Deutung ist das Gebet auch ein Ort, an dem Gott sich den Menschen zuwendet. So gehören allerdings auch eine Krise des Bezugs auf Gott und eine Krise des Gebets zusammen.

SachschlagwortBekenntnis, Beziehung, Glauben, Gott, Gottesdienst, Gottesvorstellungen, Kommunikation, Kultur, Mensch, Religion, religiöse Praxis
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Sexualität(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Sexualität ist dem Menschen nicht einfach gegeben, sondern zur Gestaltung aufgegeben. Diese Überzeugung bildet den übergreifenden Horizont der theologischen Reflexion über Sexualität, in der Vorstellungen darüber, was Sexualität ist, mit Vorstellungen darüber einhergehen, wie Sexualität zu sein hat. In der traditionellen Sexualethik entstanden daraus Normengefüge, die detailliert regelten, wem was wann wie und mit wem erlaubt oder verboten war. Dagegen ist in den letzten Jahrzehnten eine stärkere Beziehungsorientierung der Sexualethik zu beobachten: Nicht mehr einzelne sexuelle Handlungen stehen im Mittelpunkt, sondern die Umstände und Bedingungen ihres Zustandekommens und Vollzugs.

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SachschlagwortBeziehung, Fortpflanzung, Freiheit, Fruchtbarkeit, Gewalt, Humanität, Identität, Interaktionsmoral, Konsensmoral, Lust, Machtmissbrauch, Menschenwürde, Selbstbestimmung, Sexualethik, Sexualität
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Transgeschlechtlichkeit(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Mit dem Begriff Transgeschlechtlichkeit oder Transgender wird von Betroffenen das als persönlich zentral beschriebenes Erleben von Inkongruenz zu Sinnbestimmungen des Geschlechtlichen beschrieben, die von aussen vorgenommen werden und von bestimmten Geschlechtsmerkmalen auf erlebte Geschlechtlichkeit schliessen. Für Personen aus dem Spektrum Trans ist das Einnehmen der geschlechtlichen Positionen, die dem inneren Erleben entspricht, eine Frage des Lebens überhaupt. Transgeschlechtlichkeit ist daher einerseits zunehmend in einen theologischen Konsensbereich über die Vielgestaltigkeit der Erlebensgrundlagen und Ausdrücke von Persönlichkeit auf der Basis von Körperlichkeit gerückt. Andererseits findet in der Gesellschaft und animiert durch autoritative und rechtspopulistische Politikstile zunehmend eine Verknüpfung von Transgeschlechtlichkeit mit Debatten statt, die an der ethischen und politischen Berücksichtigungsfähigkeit nicht-binärer Körperdarstellungen zweifeln oder diese vehement zurückweisen, auch mit biblischen Begründungsversuchen. Der Artikel orientiert Debatten um Geschlecht, Transgeschlechtlichkeit und queer theology und diskutiert die systematisch-theologische Relevanz von Transgeschlechtlichkeit.

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SachschlagwortAnerkennung, Begehren, Berücksichtigung, Beziehung, Ethik, Familie, Gerechtigkeit, Geschlechtlichkeit, Gewalt, Partnerschaft, Politik, Subjekt, Verletzung
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