1. Begrifflichkeit und Sprachgebrauch
1.1 Grundformen der Begriffsverwendung
Das Wort „Segen“ meint alltags- und umgangssprachlich, was Menschen als besonders hilfreich und heilsam, erfreulich und erfüllend, bereichernd und beglückend, wichtig und wertvoll erfahren, was sie sich aber nicht selbst verschaffen oder erarbeiten können, sondern was ihnen zuteilwird oder widerfährt. Den Umgang mit dem Wort prägen Offenheit, aber auch Unschärfe: Was könnte nicht alles „Segen“ sein?
In diesem weiten Verständnis wird das Wort „Segen“ nicht zwingend als religiös eingeordnet. Trotzdem ist (noch) bekannt, dass es wenigstens traditionell oder genau genommen auf Gott als Ursprung oder Geber bezogen ist. Die Begriffsgeschichte informiert: „Segen“ hat zu tun mit dem Zeichen (lat. signum) des Kreuzes (Christi) bzw. Zeichnen mit dem Kreuz/Bekreuzigen (signare).
Ein fach- und wissenschaftssprachlicher Gebrauch unterscheidet: Segen meint:
- Begebenheiten und Phänomene des Lebens, also etwas jeweils bestimmtes als Gegenstand oder Gehalt des Segens (Segensgabe), z. B. Liebe oder Kinder, v. a. früher auch Schutz und Bewahrung (z. B. Reisesegen).
- Ein gottesdienstliches Element oder eine Form (offiziell) kirchlicher oder (allgemein) religiöser Praxis: Segen als Verbalsubstantiv für das Segnen (Segenshandlung).
- Konkrete Aussagezusammenhänge oder Formen der Versprachlichung als Text oder Wortlaut des Segens: Im kirchlichen Handeln v. a. als geprägte Formel („aaronitischer“ Segen Num 6,24–26[24] Der Herr segne dich und behüte dich; [25] der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; [26] der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.Zur Bibelstelle; „Trinitarischer Segen“), aber auch individuell und frei, ggf. anlassbezogen (z. B. Tischsegen).
- Eine konkrete Form nonverbalen, leiblichen Handelns als Segensgeste und Segensritual (z. B. Kreuzzeichnen, Handauflegen).
- Segensvorstellungen oder -begriffe als Thema in Texten oder Theologien („Segen“ im AT oder bei Luther).
1.2 Kontext- und Nachbarbegriffe
Der Begriff „Segen“ kann als religiöse Variante des Begriffs „Glück“ gelten (vgl. „Seligpreisungen“ Mt 5,3–12[3] Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.[4] Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.[5] Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.[6] Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.[7] Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.[8] Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.[9] Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.[10] Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.[11] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. [12] Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.Zur Bibelstelle: „Selig/Glückselig/Gesegnet/Glücklich sind …“). Daneben tritt „Wohl“ oder „Heil“ (atl. Segen und „Schalom“). Als Gegensatzpaar sind sowohl biblisch wie in anderen Religionskulturen Segen und Fluch bekannt. Dazu kommt das Verhältnis Segen und Zauber(spruch), Beschwörung und Magie („Machtwort“).
Weiterführende Infos WiBiLex
Zur biblischen Vertiefung finden sich weitergehende Informationen in den entsprechenden Artikeln des WiBiLex:
Leuenberger, Martin, Art. Segen/Segnen, in: WiBiLex, (https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/segen-segnen-at), abgerufen am 02.12.2025.
Rusam, Dietrich, Art. Segen/Segnen (NT), in: WiBiLex, (https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/segen-segnen-nt), abgerufen am 02.12.2025.
Im christlichen Kontext zentral ist das Verhältnis zum Gebet (Gebet als Segen/Segen als Gebet). Segen kann Lob(preis) sein, und zwar auch im Bezug auf Gott als Adressat menschlichen Segnens (vgl. den Psalter; als Rückbezug Mt 21,9Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!Zur Bibelstelle [Ps 118,26Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!Wir segnen euch vom Haus des Herrn.Zur Bibelstelle]; röm.-kath. lat. Tradition: benedictus). Einen Schritt weiter führt der Blick zu „Sakrament“ (Taufsegen) und Weihe (z. T. als Konsekration). Stark geprägt durch das Thema Segen sind Praxis und Theorie der Kasualien als „Segenshandlungen“ (vgl. „Ein-/Aussegnung“).
1.3 Der Segensbegriff als Deutungskategorie
Eine wissenschaftliche Theorie geht nicht von einer „Sache“ Segen aus, die es „gibt“. Für sie betrifft die Rede vom Segen Aussagen über und von etwas. Segen ist ein Wort, mit dem Menschen ihr Erleben deuten. Diese Deutungsqualität sorgt formal für Offenheit: Alles mögliche kann als Segen erlebt und gedeutet werden. Daneben sorgen der Bezug auf das Leben und die Vielfalt möglicher Gegenstände solchen Erlebens und Deutens auch inhaltlich für Offenheit. Dabei gilt grundsätzlich: Weil Segen (formal) immer Segen für jemand ist, sagt jede Person selbst (als sie und für sich selbst), was Segen „ist“. Weil Segen (inhaltlich) immer Segen in Bezug auf jemand ist, weiß nur jede Person selbst (über sich und von sich selbst) was Segen „ist“. Segen ist aber nicht nur Sammelbezeichnung – für alles Mögliche jeweils für sich genommen –, sondern auch Inbegriff und Schlüsselkategorie – alles Mögliche insgesamt. Diese integrativ-summarische Funktion des Segensbegriffs bedeutet zweierlei: Er bündelt und fasst zusammen, verliert aber an Kontur und Präzision.
2. Phänomene und Kontexte
2.1 Vielzahl und Vielfalt einer Segenskultur
Empirisch betrifft das typisch im Singular begegnende Wort „Segen“ eine Segenskultur im Wandel. Sie ist betroffen von Veränderungen sowohl der allgemeinen Religionskultur (Segen als Gabe „Gottes“?), als auch privater religiöser Praxis (Segen als Thema des „Alltags“?), als auch der kirchlichen und theologischen Deutung und Gestaltung (Segen als „Angebot“?).
Segen kann Teil eines Weltbilds sein, in dem man sich auf einen gütigen Gott verlässt, der das Leben bewahrt und beschenkt. Er kann in konkreter Routine praktiziert werden (Luthers „Morgen-/Abendsegen“). Er kann als im engeren Sinn kirchlicher Vollzug behandelt werden, der (nur) gelegentlich in besonderem Rahmen als Aufgabe professionell zuständigen Personals vorkommt (Gottesdienst). Er kann auch als spirituelle Angelegenheit begriffen werden, die nichts (mehr) oder (nur noch) wenig mit etablierten Vorstellungen und geprägten Handlungsweisen der Religionsgemeinschaften zu tun hat.
Im kirchlichen Leben ist zuerst das gottesdienstliche Element wichtig (Segenshandlung). Daneben gibt es eigenständige Segnungsgottesdienste (z. B. Einschulung) und auf das Segnen konzentriertes Kasualhandeln („pop-up Segensfestival“). In der Seelsorge ist Segen geprägte Form (Ritual) zwischenmenschlicher Zuwendung mit religiöser Qualität. Für Vielfalt sorgen auch verbale wie nonverbale Gestaltung (formularisch-gebunden oder frei-individuell; Segnung und Salbung; Segenslied).
Die Frage der Adressierung bestimmt traditionell eine konfessionelle Differenz: Evangelisch werden nur Menschen gesegnet (bzw. ihr Umgang mit oder Nutzen von etwas), röm.-kath. auch Gegenstände oder Orte („Realbenediktionen“). Der Segen ist dann Kern einer „Einweihung“ (als v. a. historisches Problem: Fahnen-/Waffenweihe).
2.2 Der Segen im Umfeld religiösen Handelns
Der Segen kann als (Bitt-)Gebet und Fürbitte verstanden werden: „Segnen“ heißt (eigentlich), Gott um Segen bitten. Er lässt sich aber auch als eindeutig zwischenmenschliches Handeln verstehen, das zwar wie das Beten im Bezug auf Gott erfolgt, bei dem es aber entscheidend auf dieses Handeln als solches ankommt: Das Gebet muss (dann) erst erhört werden, der Segen wirkt (sogleich) im Vollzug (Gen 27,33Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.Zur Bibelstelle). So berührt sich der Segens- mit dem Sakramentsbegriff, wird aber auch (v. a. konfessionell) umstritten: Als automatisches Wirken (können) (ex opere operato), das die Frage nach der „Verfügbarkeit“ von Segenserfolg (-gabe) aufwirft. Das Verhältnis von Segen, Zauber oder Magie (Beschwörung) wird v. a. religionswissenschaftlich diskutiert, gemeinsam mit der Frage nach dem Fluch als Gegenpol.
Anders als das Gebet allerdings gilt Segen jedenfalls auch als Gottes (eigenes) Handeln: Gott selbst segnet (Gen 48,3und sprach zu Josef: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete michZur Bibelstelle; 28,13–16[13] Und der Herr stand oben darauf und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. [14] Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. [15] Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.[16] Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!Zur Bibelstelle; Eph 1,3Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.Zur Bibelstelle). Auch Jesus („Christus“) ist Subjekt des Segnens (z. B. Lk 24,50[50] Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. [51] Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. [52] Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude [53] und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.Zur Bibelstelle; Mk 10,16Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.Zur Bibelstelle, vgl. Röm 15,29Ich weiß aber: Wenn ich zu euch komme, werde ich mit dem vollen Segen Christi kommen.Zur Bibelstelle). Wenn umgekehrt Menschen Gott segnen, meint das ein „Gutsagen“ oder „Gutheißen“ (benedictio). So besteht (wiederum) eine Nähe zum Gebet als (rühmendem) Lobpreis (Anbetung/Verehrung, Doxologie, Eulogie).
Braucht das Segnen einen Wortlaut, dann lässt er sich der Predigt zuordnen. Segnen sagt aus, spricht zu, erinnert, vergewissert, v. a. benennt es, was konkret als Segen gemeint ist (Num 6,26[24] Der Herr segne dich und behüte dich; [25] der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; [26] der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.Zur Bibelstelle; Gen 27,28Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.Zur Bibelstelle) und wobei und worin er wirken soll (z. B. die Ehe oder Schulzeit). Dem Gegenüber wird mitgeteilt und gewissermaßen angeboten, was es als Segen erleben und deuten könnte (3.1). Zuletzt wird das Segnen mit Helfen, Zuwenden und Beistehen verbunden (vgl. die materielle „Segensgabe“ 2Kor 9,5So habe ich es nun für nötig angesehen, die Brüder zu ermahnen, dass sie voranzögen zu euch, um eure angekündigte Segensgabe vorher bereitzustellen, sodass sie bereitliegt als eine Gabe des Segens und nicht des Geizes.Zur Bibelstelle) und so zur Aufgabe (vgl. Gen 12,2Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.Zur Bibelstelle; Röm 12,14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht.Zur Bibelstelle.17Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.Zur Bibelstelle; 1Petr 3,9Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.Zur Bibelstelle und 1Thess 5,15Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann.Zur Bibelstelle).
2.3 Der Segen als menschliches und kulturelles Handeln
Anthropologisch und kulturwissenschaftlich ist der Segen eine Form des Grüßens („Segensgruß“), bei Begegnung wie (v. a.) Abschied (vgl. Rut 2,4Und siehe, Boas kam eben von Bethlehem und sprach zu den Schnittern: Der Herr sei mit euch! Sie antworteten: Der Herr segne dich!Zur Bibelstelle; trad./regional „Grüß‘ (dich) Gott/Grüezi“; „Gott befohlen/Adé“ (frz. Adieu); hebr. Schalom; islam. Salām;). Umgekehrt lässt sich Grüßen als „säkulare“ Variante des Segnens verstehen (vgl. z. B. Röm 1,7An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!Zur Bibelstelle; 16,20Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch!Zur Bibelstelle u. ö.; Phil 4,7Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.Zur Bibelstelle als „Kanzelgruß“). In großer Nähe steht das Verhältnis Segen und Wunsch („Alles Gute!/Viel Glück!“; engl. „bless you!“ statt „Gesundheit!“ beim Niesen, veraltet „Helf Gott“; auch: „Gott behüte!“). Dabei kann man dem Segen sowohl vorbeugende Schutz- als (heute v. a. wichtige) Gabefunktion zuschreiben.
Das Segnen als Wünschen steht in der Nähe zum Segnen als Bitten (Wunsch mit „Adresse“). Segen hat aber auch ein Verhältnis zum Dank und einer Haltung des Empfangens: Gesegnetsein bedeutet, dass es Gott gut mit einem meint. Dieser allgemein-menschliche Charakter im Bezug auf Wohlwollen und Wohlsein wird unterstrichen, wenn Segen nicht „nur“ „geistlicher Segen“ ist (Eph 1,3Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.Zur Bibelstelle), sondern alle möglichen, v. a. auch „innerweltlich/irdische“ Güter als Gehalte infragekommen: Fruchtbarkeit, Gesundheit, Wohlstand oder Nahrungsmittel. Segen ist Universal- und Totalkategorie und dient auch als Wechselbegriff für Nutzen im Sinn hilfreichen Ertrags oder förderlicher Wirkung. Zuletzt ist Segen Zustimmung („Gutes Sagen“) oder Lob („dazu habt ihr meinen Segen“).
Wichtig ist die Interpretation als Sprechhandeln und performativer Vollzug. Ein verbreitetes Urteil lautet: Der Segen wirkt, was er sagt. Das ist abwegig bzw. missverständlich (3.1). Unstrittig aber ist Segnen Teil einer Kommunikationskultur, die nicht nur mitteilende Funktion hat, sondern auch Lebensbewältigung und Beziehungsgestaltung darstellt. Zweifellos bewirkt (menschliches) Segnen, dass jemand dieses Handeln erfährt und sich z. B. daraufhin auf ein (göttliches) Gesegnetsein besinnen kann.
3. Grundlagen und Voraussetzungen
3.1 Segen und Religion
Nicht selbstverständlich ist Segen etwas „Religiöses“. Zunächst weist das Phänomen keineswegs als solches einen Bezug auf Religionsgemeinschaften auf. Man denke stattdessen an „säkulares“ oder „profanes“ Gutheißen und Zustimmen („absegnen“), an privatreligiöses Handeln, v. a. an familiäre Kommunikation (Gen 27). Man kann für das (hier vom Judentum geprägte) Christentum sagen: Der Segen steht im Überschneidungsbereich „weltlichen“ und „geistlichen“ Handelns. So ist das Verhältnis Segen und Religion auch nicht frei von Konflikten. Die Grundfrage lautet: Wie verhalten sich menschlicher Segensakt und göttliche Segensgabe?
In religiöser Sicht ist der Segen Moment religiösen Lebens und damit Moment einer Deutungskultur. Segen ist kein Gegenstand und nichts, das es „gibt“. Damit ist Segen auch nichts, das gespendet, ausgeteilt oder weitergegeben werden könnte. Es gibt kein Segnenshandeln im engeren Sinn („Hiermit bist du durch mich gesegnet!“), sondern das Zusprechen einer Bitte um Segen für jemanden. Dieser Unterschied hat zugleich mit der Vorstellung von Gott als Quelle allen Segens zu tun wie mit dem Gedanken an ein entsprechendes Erleben und Deuten aufseiten eines „Empfangs“. Wegen des Bezugs auf Gott braucht es für den Segen Religion: Menschen glauben an einen Gott, der sie segnet, oder an den Segen eines Gottes, an den sie glauben.
Zur Einsicht in die Deutungsqualität des Phänomens passt ein Interesse an oft sehr genauer Formulierung: Es werden Erfahrungen oder Sachverhalte als Segen oder „segensartig“ benannt, damit man an einen Sinn dafür gewinnt, was denn zum Segen werden kann oder wie Segen sich „anfühlen“ könnte. Typisch sind entweder konkrete Festlegungen auf Erscheinungen „des Guten“ (Kinder sind ein Segen) oder vergleichende Hinweise auf Anlässe von Freude und Dankbarkeit (Segen ist wie der Besuch einer Freundin, wenn man traurig ist). Non-verbales Segnen (Segnen und Salben mit Öl) bedeutet ein lediglich eigenes Kommunikationsmedium (Wohlgeruch und -gefühl). Entscheidend ist als „Wirkung“ ein Sinn dafür, was Segen grundsätzlich wie im einzelnen (auch: im kleinen oder vermeintlich unscheinbaren) bedeutet oder bedeuten kann: Öl auf der Haut ist nicht Segen, sondern kann für Segen stehen. Deshalb nimmt man in der Regel auch so etwas wie eine „Fernwirkung“ des menschlichen Segnens nicht an: Man muss ihn mitbekommen, damit man (ggf.) etwas mit ihm anfangen kann.
3.2 Segen und Christentum
Das Verhältnis von Segen und Christentum ist zweideutig. Einerseits ist der Segen selbstverständlich. Im kirchlichen Leben hat er in der jüngeren Vergangenheit an Bedeutung gewonnen und ist in Praxis wie Theorie z. T. an die Stelle gerückt, an der traditionell das Sakrament stand oder steht. Segen wird als Zentrum oder Inbegriff dessen verstanden, um was es in Christentum und Kirche geht, sogar mit ausdrücklichem Bezug auf Jesus Christus (Eph 1,3Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.Zur Bibelstelle). Auch der das christliche Religionsverständnis prägende Begriff des Glaubens kann sich auf den Segen als Gegenstand beziehen. An den Segen glauben heißt, auf den Segen vertrauen.
Andererseits gibt es Distanz oder Vorbehalte. Eine (heute mit Vorsicht behandelte) Unterscheidung von Christentum und Judentum (bzw. NT und AT) bedeutet auch: Der Segen gehört zur Schöpfungslehre (als Erhaltungslehre). Er betrifft das endliche („diesseitige“/„irdische“) Leben des „äußeren“ Menschen (2Kor 4,16Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.Zur Bibelstelle). Im Blick auf Christus ist nicht mehr oder nicht nur vom Segen zu sprechen, sondern von Heil oder Gnade. Erst so trägt man der Differenz Sünde und Gnade Rechnung und bezieht sich auf das ewige Leben. Man geht von unübersehbar „vor-“ und „außerchristlichen“ Momenten der Segenskultur aus (Magie) oder behauptet – wie beim Gebet – sogar religionsübergreifende Universalität: Zu Göttern gehört eben das Segnen.
3.3 Segen und Protestantismus
Herausforderungen des Verhältnisses von Christentum und Segen wiederholen sich beim Fokus auf den Protestantismus. Typisch ist, die Unterscheidung Christentum und Judentum in konfessioneller Hinsicht innerhalb des Christentums kritisch zu reformulieren (obgleich das heute als problematisch gelten kann und offensichtlich eine grobe und schematische Abgrenzung bedeutet): Der Segen passt zur röm.-kath. Kirche, die (auch) hier noch mehr Judentum als Christentum darstellt, und zwar als Anstalt der Verwahrung und Vermittlung von Heil. So stimmt die Rede vom „Segen der Kirche“ (genitivus objectivus): Ihr gehört er und sie teilt ihn aus. Genauer: Der Segen passt zu ihrem Gottesdienst als menschlichem „Werk“ und seiner Ausrichtung am Gedanken des Opfers. So entsteht zugleich ein Verhältnis von Segen und Wunder (und Weihe) wie von Segen und Lohn (4.1).
Doch auch innerhalb des Protestantismus wird unterschieden. Bei Segen und Lohn denkt man zwar v. a. an reformierte Ethik (Segen und Erwählung). Beim kirchlichen Handeln aber nähern sich gerade luth. Kirchen der röm.-kath. Praxis. Der Segen passt mehr zum Sakrament als zur Predigt. Bis heute hält sich im Kirchenrecht z. T. die Vorschrift: Nur nach der Ordination darf man den Segen mit erhobenen Händen in der 2. Person Plural anderen „spenden“ (Der Herr segne „euch“), zuvor wird mit gefalteten Händen und unter Einschluß der eigenen Person gebetet/gebittet („uns“). Die Gottesdiensttheorie kennt Diskussionen um einen exhibitiven (tatsächlich „bewirkenden“) oder signifikativen (lediglich „anzeigenden“) Segnungsvollzug.
4. Themen und Fragen
4.1 Segen und Ethik
Der Segen wird zunächst wegen des Nachdenkens über Voraussetzungen und Folgen ethisch reflektiert. Fragt man nach Voraussetzungen, kann Segen als Lohn oder Verdienst gelten. Man kann es als Aufgabe ansehen, sich „segenswürdig“ zu erweisen. Dabei bezieht man sich auf einen (als typisch atl. eingeordneten) „Tun-Ergehens-Zusammenhang“: Segen wird aus Gründen gewährt und zeigt umgekehrt an, dass entsprechende Bedingungen erfüllt wurden. Auch zwischenmenschlich wird anerkennend und befürwortend „(ab)gesegnet“.
Zur Reflexion von Voraussetzungen zählt auch eine Prüfung des Gegenübers: Wird der Segen „verschleudert“, weil achtlos und beliebig ausgeteilt? Darüber hinaus fragt sich, ob der Segen als Individual- oder Kollektivsegen gemeint und gehandhabt werden soll: Gilt er Einzelpersonen für sich oder einer Gruppe als solcher (v. a. der „Gemeinde“)?
Die Frage nach Folgen betrifft ein Leben „aus dem Segen“ oder „gesegnetes Leben“. Ist „Segen“ Ausdruck gütiger Zuwendung eines liebenden Gottes (Schöpfers), dann müssen Gabe und Empfang des Segens keine Einzelakte bedeuten – selbst wenn der Segen zunächst auf ein bestimmtes Ereignis bezogen werden kann. Segen lässt sich auch verstehen als Ergebnis von Aneignungsprozessen, die v. a. rückblickend Demut und Dankbarkeit bedeuten und das Lob als „Zurücksegnen“ kennen. Eine „Segensfrömmigkeit“ wäre bestimmt durch die Einsicht in die Nicht-Selbstverständlichkeit eines Gelingens wie eines Verschont- oder Bewahrtwerdens (1Kor 4,7Denn wer gibt dir einen Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann, als hättest du es nicht empfangen?Zur Bibelstelle).
Abgesehen von Voraussetzungen und Folgen lässt sich Handeln auch mehr oder weniger direkt als Form eines Segnens interpretieren: Hilfreiches Tun jedweder Art ist Segengeben oder zumindest Konkretion dessen, wie Gottes Segen lebenspraktisch wirkt. In dieser Perspektive sollen Menschen einander zum Segen werden (Gen 12,2Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.Zur Bibelstelle) oder empfangenen Segen weitergeben. Im Sinn der Zuordnung „Sendung und Segen“ befähigt der Schlussteil des Gottesdienstes für ein Tätigwerdenkönnen im Alltag.
4.2 Segen und Glück
Segen und Glück lassen sich identifizieren oder unterscheiden. Häufig gilt „Segen“ als religiöser Wechselbegriff für „Glück“. Seltener wird Religion selbst mit dem Glück in Verbindung gebracht. Trägt der Glaube auf eigene Weise zu einem glücklichen Leben bei oder ist ein Leben im Glauben auf andere, womöglich „bessere“ Weise glücklich („selig“)? In dogmatischem Kontext denkt man an die Frage einer sog. präsentischen oder futurischen Eschatologie als Heilslehre: Ist man schon im irdischen, endlichen Leben glücklich (statt: im „Jammertal“) oder erst in einem Jenseits nach dem Tod?
Ein normatives Interesse an Unterscheidung, auch kritischer Abgrenzung oder Überbietung ist verbreitet (und wird oft seinerseits kritisiert: als typische Enthaltsamkeit oder Ignoranz von Christentum, Kirche und Theologie gegenüber dem Glück). Der Segen kann als ein Glück verstanden werden, das nicht in Besitz, Erwerb, Verbrauch oder Benutzung besteht, das nicht nur Privatglück meint und auch Verantwortung bedeutet. Die Gehalte von Segens- und Glückserwartungen werden auch selbstkritisch befragt: Inwiefern kann oder muss das Segensglück mit materiellem, auch leiblichem Wohlsein zu tun haben, um nicht als Vertröstung verdächtig zu werden?
Wer den Segen konkret als Glück bestimmen will, beansprucht eine Art Deutungshoheit über das, was von Gott als Segen zugedacht wird: Ist z. B. „Gesundheit“ immer nur Segen oder wäre „Kranksein“ ohne Segen? Diese Herausforderung besteht in christlicher, v .a. seelsorglicher Sicht wegen der Ambiguitäten des Lebens gegenüber einseitiger Orientierung am „Gelingen“. Was ist mit Schaden, Leid, Not, Elend, das in all seiner beeinträchtigenden und schädigenden, letztlich feindlichen Qualität Teil des Lebens ist?
Zur Unterscheidung von Segen und Glück motiviert der Gedanke, dass Segen in jedem Fall etwas ist, das Gott gibt, und das so als zugewiesen oder beigemessen aufgefasst werden kann. So stellt sich die Frage, ob und wie ich als Mensch entscheiden kann, was für mich Segen ist. Inwiefern bin ich fähig oder zu welchem Grad vielleicht sogar geübt, etwas, das mir passiert oder zuteilwird, auch als Segen zu erfahren? Kann ich so von mir absehen, dass ein Segen Gottes als dasjenige „vorkommen“ kann und wird, was mir gegeben ist, oder umgekehrt dass ich „Segensqualitäten“ dessen zulassen kann, was mir auf meinem Lebensweg alles so begegnet?
Segen kann als Bewahrung und Begleitung, sogar als Prüfung, Reifung, Läuterung in den Blick kommen. Segen muss nicht die Absenz des Übels, sondern Überwindung oder Wende zum Guten bedeuten. Traditionell ist der Gedanke an den sich in Not oder Leid durchaus segnend erweisenden Gott etabliert. Schließlich gibt es heute als schwierig geltende Begriffe vom erziehenden und prüfenden, zumindest unergründlichen Gott, dessen Liebe verborgen sein kann (deus absconditus) unter dem Gegenteil „fremder Werke“ (opus alienum). In dieser Perspektive wäre an den Kreuzestod Christi und an die Zuordnung Kreuz, Fluch und Segen zu denken (Gal 3,13f[13] Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – denn es steht geschrieben : »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt« –, [14] auf dass der Segen Abrahams zu den Heiden komme durch Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.Zur Bibelstelle).
Verbindet man Glück mit einem Streben (Glücksverlangen), lässt sich der Segen vom Glück durch ein Moment des Sich-Zufrieden-Gebens bis hin zur Selbstbescheidung abheben. Segen kann meinen: Fülle erhalten. Segen kann aber auch meinen: Genug bekommen. Ein menschliches Rücksegnen gegenüber Gott als dem Segengebenden drückt die Haltung aus: Danke, es reicht!
Weiterführende Infos WiReLex
Der Artikel von Emilia Handke nimmt die „Feier der Lebenswende“ als eine Alternative zur Jugendweihe für konfessionslose Jugendliche in den Blick:
Handke, Emilia, Art. Segensfeier/Feier der Lebenswende, in: WiReLex, 2020 (https://www.die-bibel.de/ressourcen/wirelex/10-lernorte-und-institutionen-religioeser-bildung/segensfeier-feier-der-lebenswende), abgerufen am 02.12.2025.
4.3 Segenskirche und Segenskultur
Ein Interesse am Segen gilt als prägend für eine aktuell verbreitete Haltung zu Kirche, Christentum oder Religion. Der Segen erreicht als niederschwelliges Angebot v. a. auch Menschen, die traditionellen Formaten (wie dem Sonntagsgottesdienst) fernstehen. Besonders die Kasualpraxis wird am Leitbegriff „Segen“ orientiert. Daneben wird die Praxisform Segen sowohl geprägten Kontexten entkoppelt (eigene „Segnungsgottesdienste“ statt Segen im Sonntagsgottesdienst, auch räumlich unabhängig vom Kirchengebäude), als auch von anderen Handlungsformen gelöst (als Segen nur neben Predigen, Singen, Beten).
Zu dieser Entwicklung tragen profilbildende Vorstellungen bei: Das Gebet kann lediglich bitten, der Segen direkt geben. Sakramente verlangen feste Formen, der Segen ist flexibel und mobil. Segen hat mit dem Gott-Mensch-Verhältnis zu tun, das ist offener und einfacher als ein Bezug auf „Christus“. Segen benötigt keinen Kontrast oder keine Opposition, die für Ambivalenzen im menschlichen Leben vor und gegenüber Gott steht – wie bei Sünde/Gnade, Schuld/Vergebung oder Entzweiung/Versöhnung.
Für Interesse sorgt nicht zuletzt die Freiheit der Selbstbestimmung dessen, was Segen ist – statt „dogmatischer“ oder „kirchlicher“ Normierung. Auffällig an einer um das Thema Segen bemühten Kirche sind deshalb alltagsnahe Beschreibungen von Segensgehalten: Formulierungen im Internet oder in Apps betreffen oft ausgesprochen „diesseitige“ und unerwartet „unkirchliche“ Aspekte oder arbeiten mit entsprechenden Vergleichen – allerdings in gewisser Tradition mit Vorstellungen aus AT und (älter) „Volksfrömmigkeit“.
Insgesamt muss „Segen“ nicht zwingend „kirchlich“ autorisiert und kultiviert werden, sondern befindet sich in einem durch Vielzahl und Vielfalt geprägten Feld kommerzieller Angebote von Lebensbegleitung, -hilfe und -kunst. Hier können Glücklichsein, Wünschehaben und Segenbrauchen verbunden sein, aber es braucht keineswegs ausdrückliche Bezüge zu „Glaube“ oder „Gott“.
Weiterführende Infos
Die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland hat eine lesenswerte Arbeitshilfe für Gruppen herausgegeben, die Möglichkeiten der Aktualisierung bietet: https://www.frauen-rheinland.de/fileadmin/user_upload/Landesverband/4_Veroeffentlichungen/Aktionstag_2017_Segen.pdf, abgerufen am 02.12.2025.
5. Zugänge und Forschung
5.1 Segen als Thema der Theologie
Segen ist Gegenstand aller Fächer christlicher Theologie, weil er (v. a.) in atl. wie (erheblich weniger) in ntl. Schriften begegnet, die Kirchen-, Frömmigkeits- sowie Theologiegeschichte als Phänomen und als Thema durchzieht und eine Form kirchlicher und religionspädagogischer Praxis darstellt. Der Fokus richtet sich etwa auf markante Texte zum Segen, Stationen seiner theologischen Diskussion oder auf den Umgang mit diesem Phänomen innerhalb von Gottesdienst, Seelsorge oder Religionspädagogik.
Dabei denkt man über den Segen nicht nur distanziert nach, sondern auch mit normativem Interesse, z. B. an der Abgrenzung von Segen und Heil, an der Zuordnung von Segen und Glaube oder am Verhältnis von Segen und Glück. Nicht zuletzt werden Veränderungen beim kirchlichen Segenshandeln konstruktiv-kritisch begleitet.
5.2 Multidisziplinäre Theoriebildung
Auch außerhalb der Theologie ist der Segen direkt oder indirekt ein wissenschaftliches Thema. Die Literaturgeschichte z. B. behandelt Segenssprüche. Soziologische oder anthropologische Zeitdiagnosen erörtern Mentalitäten (z. B. anhand von Stichworten wie Resonanz, Unverfügbarkeit, Präsenz), die man in der Theologie mit der Frage nach Segensbedürftigkeit verbinden kann. Kontexte der Diskussion (auch) des Segens sind „Religion und Sprache“ oder „Religion und Performanz“. Als in zahlreichen Religionen und Kulturen bekanntes Phänomen ist Segen Thema der Religionswissenschaft, Kulturanthropologie, Ethnologie und Ethologie (ritual studies; doing religion).
Je weniger der Segen allerdings als Begriff und Theoriegegenstand und je mehr er als „Sache“ oder „Gegebenheit“ verstanden wird, desto mehr scheint auch die Auseinandersetzung mit ihm eine religiöse Position oder binnenkirchliche Perspektive vorauszusetzen („Glauben an“ den Segen). Die Annahme einer vorwissenschaftlichen Qualität des Themas oder einer gegenwissenschaftlichen Qualität zumindest des affirmativen Zugangs zu ihm kann seine Wissenschaftsfähigkeit auch beeinträchtigen oder verhindern.
