Gnade

Nachweise in SysLex

Behinderung (dogmatisch)(Autor*in )
Veröffentlicht28. August 2025
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Behinderung stellt nicht nur eine sozial und medizinisch relevante Erfahrung dar, sondern eröffnet einen grundlegenden theologischen Erkenntnisweg. Die Disability Theology hinterfragt zentrale Lehrstücke der Dogmatik, indem sie Konzepte wie Ganzheit, Normalität und Erlösung im Spiegel von Abhängigkeit, Beziehung und gelebter Differenzerfahrung neu interpretiert. Sie kritisiert die Gleichsetzung von Heilung mit Heil, Normativität mit Ganzheit und Autonomie mit Menschsein und erschließt stattdessen das leiblich situierte, auf Resonanz und Teilhabe angelegte Leben als Ort göttlicher Gegenwart. Dies wirft nicht nur ethische Fragen zu Inklusion, medizinischen Grenzfragen und sozialer Teilhabe auf, sondern auch systematisch-theologische: Wie lassen sich z. B. Gottesbild, Anthropologie, Christologie, Pneumatologie und Eschatologie im Licht leiblicher Vielfalt, relationaler Verwobenheit und geteilter Angewiesenheit neu denken? Die Disability Theology zeigt sich damit als interdisziplinäres, aber dogmatisch profiliertes Feld, das innerkirchlich wie ökumenisch an Relevanz gewinnt.

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SachschlagwortAbhängigkeit, Behinderung, Beziehung, Erlösung, Gnade, Gottebenbildlichkeit, Heil, Körper, Leib, Vulnerabilität
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Gabe (dogmatisch)(Autor*in )
Verwandte Artikel
Veröffentlicht28. August 2025
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Die Forschungen zur Gabe umfassen ein weites Feld von Praktiken und Theorien. In der Dogmatik wird „Gabe“ vor allem als Metapher für das Verhältnis von Gott und Mensch verstanden. Sie dient u. a. zu einer Beschreibung von Schöpfung und Rechtfertigung und von Gottes Geben im Herrenmahl. Damit werden neue sprachliche Zugänge zu diesen christlichen Grundüberzeugungen ermöglicht.

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SachschlagwortAbendmahl, Gabe, Gnade, Rechtfertigung, Relation, Schöpfung
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Maria(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Maria, die Mutter Jesu spielt im Christentum eine wichtige Rolle. Die biblische Maria von Nazareth verbindet die christlichen Konfessionen, wobei das Verständnis ihrer Rolle als Mutter Jesu und „Gottesgebärerin“ variiert. Die Marienverehrung dagegen trennt die evangelischen Kirchen von der katholischen Kirche und der Orthodoxie. Maria wurde bereits früh zur Glaubensgestalt, deren Verehrung sich im Lauf der Theologiegeschichte intensivierte: als Trostspenderin, als Symbol gelungenen Frauseins, als Fürsprecherin und Gnadenmittlerin. Für die Reformation waren vor allem die beiden letztgenannten Aspekte unvereinbar mit dem Prinzip „solus Christus“ (vgl. Art. Jesus Christus); die späteren katholischen Mariendogmen vertieften die konfessionelle Trennung weiter. In der Gegenwart hat der Streit um Maria an Relevanz verloren, insofern Marienverehrung nicht mehr als der Marker von Katholizität gilt. Zudem hat eine feministische Relecture zu einer Annäherung der Konfessionen beigetragen.

SachschlagwortBibel, Feministische Theologie, Frau, Gnade, Jesus Christus, Konfession, Marienverehrung, Mutter, Ökumene, Sünde
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Nachfolge(Autor*in )
Veröffentlicht26. Juni 2025
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Nachfolge (imitatio Christi) bleibt in der evangelischen Theologie ein sperriger Begriff, der in aktuellen Debatten oft vermieden wird. In diesem Artikel wird Nachfolge hingegen als christliches Empowermentkonzept insbesondere im Horizont religiöser Erfahrungen, theologischer Sprachfähigkeit und gelebter Theologie diskutiert. So kann Nachfolge als Schlüsselkonzept einer von Ernst Lange oes-gnd-iconwaiting... geforderten, befreiungstheologisch inspirierten Bildung als „Sprachschule für die Freiheit“[i] verstanden werden.

[i] Lange, Ernst, Sprachschule für die Freiheit. Bildung als Problem und Funktion der Kirche, in: Schloz, Rüdiger/Butenuth, Alfred (Hrsg.), Kirche für die Welt. Aufsätze zur Theorie kirchlichen Handelns, München/Gelnhausen 1992.

SachschlagwortAmt, Berufung, Christentum, Erfahrung, Freiheit, Gemeinschaft, Glauben, Gnade, Jesus Christus, Kirche, Verantwortung
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Rache(Autor*in )
Veröffentlicht15. Juli 2025
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Dieser Artikel zeigt auf, an welchen Stellen Rache und Vergeltung in Geschichte und Gegenwart systematisch-theologisch behandelt und bewertet werden. In zwei grundlegenden Linien werden einige wesentliche Argumente und Positionen zu dieser Bewertung dargestellt. Am Ende stehen Einsichten für eine theologische Perspektive auf Rache und Vergeltung heute.

SachschlagwortEmotion, Gefühl, Gerechtigkeit, Gnade, Recht, Strafe
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Würde(Autor*in )
Verwandte Artikel
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Die Würde ist aufgrund ihrer Offenheit anschlussfähig für unterschiedliche Zeiten, Kontexte und Anwendungsfelder. Die damit einhergehende Unbestimmtheit und Vagheit macht auf die Klärungs- und Konkretisierungsbedürftigkeit der Würde aufmerksam. Es werden zwei Stränge von Würde unterschieden, nämlich eine bedingte Würde, die aufgrund von bestimmten Eigenschaften, Fähigkeiten oder Anerkennung zugesprochen wird, und eine unbedingte Würde, die voraussetzungslos und unbedingt gilt.

SachschlagwortAnerkennung, Autonomie, Biomedizin, Cyborg, Gnade, Gottebenbildlichkeit, Medizinethik, Menschenrechte, Person, Rechte, Tier
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