Verantwortung

Nachweise in SysLex

Anthropozän(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Der Anfang der 2000er-Jahre geprägte Begriff des Anthropozäns entstammt ursprünglich den Naturwissenschaften. Er steht für eine wesentlich vom Menschen bestimmte geochronologische Epoche, die das Holozän abgelöst hat und in der der Mensch selbst zu einer Naturgewalt geworden ist. Der Begriff ist jedoch nicht allein auf naturwissenschaftliche und technologische Phänomene beschränkt, sondern erhält aufgrund der implizierten Mensch-Natur-Verstrickung auch eine ethische Bedeutung, die sich vor allem in Fragestellungen nach der Verantwortung des Menschen für die Natur manifestiert. Trotz verschiedener Kritiken an seiner deskriptiven und normativen Adäquatheit, und trotz seiner Ablehnung durch die International Commission on Stratigraphy im Jahr 2024, erweist sich der Begriff gerade mit Blick auf theologische, naturethische, naturästhetische und kulturphilosophische Fragestellungen als interdisziplinär anschlussfähig.

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SachschlagwortKlimakrise, Kultur, Mensch, Mitwelt, Natur, Naturethik, Technologie, Umweltethik, Verantwortung
Version1.0
Familie(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Familie ist für die meisten Menschen ihre wichtigste Lebenswirklichkeit. Formen und Funktionen sind sehr variabel. Im Kern geht es um die alltägliche, generationenübergreifende Sorge für sich und andere. Deshalb ist es sinnvoll, von vielfältigen Praxen des Zusammenlebens zu sprechen und theologisch-ethisch nach dem Humanen, dem Menschsein-Können, zu fragen. Biblisch-theologisch werden Menschen als Geschöpfe und Bundesgenoss_innen des Gottes Israels und als Teilhaber der auf Hoffnung ausgerichteten Menschheit gedacht. In der Schrift sind Offenheit und Weite, aber auch das Ringen um Recht und Gerechtigkeit der Benachteiligten dokumentiert. Die Menschenrechte sind Grundnorm für die politisch-ethische Bemühung um Familien in der heutigen Gesellschaft.

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SachschlagwortCare, Ehe, Eltern, Jugendliche, Kinder, Schöpfung, Verantwortung
Version1.0
Leib/ Körper(Autor*in )
Veröffentlicht1. Mai 2025
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Leiblichkeit bzw. Körperlichkeit ist zentraler Bezugspunkt einer Vielzahl von Zugängen und Perspektiven und zugleich von hoher Bedeutung für die theologische Anthropologie und Ethik, darüber hinaus etwa auch für die Christologie und die Gotteslehre. Gegenüber Formen einer Leibvergessenheit zielt die Wiedergewinnung der Leiblichkeit in der Theologie darauf, diese phänomenologisch als unhintergehbares Medium des menschlichen Zugangs zur Welt, schöpfungstheologisch als Gabe und Aufgabe ernst zu nehmen. Christologie und Erlösungslehre (vgl. Art. Soteriologie) halten fest, dass die Selbstzentriertheit auf den eigenen menschlichen Körper gegebenenfalls entmachtet werden muss, um zu einem befreiten Verhältnis zum Körper zu gelangen. Der Entlastungs- und Freiheitsgewinn lässt sich ethisch explizieren. Beispiele hierfür böten der Umgang mit Begrenzungen der körperlichen Modellierbarkeit oder mit dem Ressourcenverlust im Alter. Eine Bejahung des Gegebenen kann in diesen Fällen auch gesundheitlich protektiv sein.

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SachschlagwortAnthropologie, Gabe, Körper, Leib, Leib-Seele-Problem, Leibphänomenologie, Verantwortung
Version1.0