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Behinderung (dogmatisch)(Autor*in )
Veröffentlicht | 28. August 2025 |
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Exzerpt | Behinderung stellt nicht nur eine sozial und medizinisch relevante Erfahrung dar, sondern eröffnet einen grundlegenden theologischen Erkenntnisweg. Die Disability Theology hinterfragt zentrale Lehrstücke der Dogmatik, indem sie Konzepte wie Ganzheit, Normalität und Erlösung im Spiegel von Abhängigkeit, Beziehung und gelebter Differenzerfahrung neu interpretiert. Sie kritisiert die Gleichsetzung von Heilung mit Heil, Normativität mit Ganzheit und Autonomie mit Menschsein und erschließt stattdessen das leiblich situierte, auf Resonanz und Teilhabe angelegte Leben als Ort göttlicher Gegenwart. Dies wirft nicht nur ethische Fragen zu Inklusion, medizinischen Grenzfragen und sozialer Teilhabe auf, sondern auch systematisch-theologische: Wie lassen sich z. B. Gottesbild, Anthropologie, Christologie, Pneumatologie und Eschatologie im Licht leiblicher Vielfalt, relationaler Verwobenheit und geteilter Angewiesenheit neu denken? Die Disability Theology zeigt sich damit als interdisziplinäres, aber dogmatisch profiliertes Feld, das innerkirchlich wie ökumenisch an Relevanz gewinnt. |
Artikelsammlung | |
Sachschlagwort | Abhängigkeit, Behinderung, Beziehung, Erlösung, Gnade, Gottebenbildlichkeit, Heil, Körper, Leib, Vulnerabilität |
Version | 1.0 |