Nachweise in SysLex
Rechtfertigung(Autor*in )
| Veröffentlicht | 1. Mai 2025 |
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| Exzerpt | Der Begriff der Rechtfertigung ist ein Zentralbegriff evangelischer Theologie. In seinem theologischen Sinn unterscheidet er sich grundlegend vom außertheologischen Sprachgebrauch. Im alltagssprachlichen Verständnis wird von Rechtfertigung gesprochen, wenn Menschen sich für ein bestimmtes Verhalten oder eine Handlung vor einer anderen Instanz rechtfertigen bzw. verantworten. Theologisch bezieht sich Rechtfertigung auf das Verhältnis des Menschen zu Gott und bezeichnet ein Handeln Gottes, durch das Gott dem Menschen von der Ungerechtigkeit seiner Sünde befreit und ihm Gerechtigkeit zuerkennt. Die Fragen, wie Gott den Menschen rechtfertigt, inwiefern es sich bei der Rechtfertigung um einen Akt der göttlichen Gnade handelt, ob und in welcher Weise der Mensch zu seiner Rechtfertigung beitragen kann und worin das Heilsame der Gerechtigkeit besteht, sind in der theologischen Diskussion seit der Antike Gegenstand theologischer Reflexion und Debatten. |
| Sachschlagwort | Erlösung, Gerechtigkeit, Heil, Jesus Christus, Schuld, Soteriologie, Sünde, Vergebung |
| Version | 1.0 |
Teufel(Autor*in )
| Veröffentlicht | 23. September 2025 |
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| Exzerpt | Die Figur des Teufels symbolisiert wie kaum eine andere Instanz Phänomene des Bösen in Religionen und Literatur, obwohl sowohl biblische als auch theologische Gründe gegen die Existenz des Teufels sprechen. Systematisch-theologisch attraktiv ist auf den ersten Blick die Entlastung endlicher und göttlicher Freiheit durch die Teufelsgestalt. Bei genauerem Hinsehen wird die Frage nach dem Ursprung des Bösen durch den Teufel aber nicht beantwortet, da diese Figur als endliches Wesen und Geschöpf gedacht werden muss und daher nicht an die Stelle der Freiheit des Menschen und Gottes treten kann. Die Figur des Teufels kommt im Christentum und in den Religionen allerdings stets um den Preis der Angst, da Freiheit, wie im Fall von Besessenheit, völlig korrumpierbar erscheint. Diese Art des Zugriffs von Teufeln und Dämonen auf andere endliche Freiheit kann theologisch jedoch nicht gedacht werden. Der Artikel diskutiert zudem, inwiefern die Figur des Teufels dem Bösen als Exzessivem oder Unverstandenem in der Welt Ausdruck verleiht und sogar ethische Potentiale hat. Wenn für das Böse nämlich ein Teufel als Genie der Versuchung verantwortlich ist und Personen im Ausagieren des Bösen nur nachgeben, liegt darin ein Schutz der Person vor absoluter Verurteilung. Allerdings hängt offensichtlich der moralische Schutz von Personen auch in den Religionen erneut nicht an der Annahme der Existenz eines Teufels. Insgesamt zeigt der Artikel die systematisch-theologische Tendenz zur Begrenzung von Teufelsvorstellungen mit interdisziplinärem Anklang. |
| Sachschlagwort | Böses, Dämon, Freiheit, Gott, Sünde, Verantwortung, Vergebung |
| Version | 1.0 |
